Erst wurde ein Laborunfall in China von Virologen kategorisch ausgeschlossen, jetzt werden die Stimmen nach einer neuen Untersuchung wieder lauter. Die US-Regierung von Joe Biden fordert Antworten, das chinesische Regime zeigt sich entrüstet.
Der erste Fall von Sars-CoV-2 wurde vor beinahe eineinhalb Jahre dokumentiert – und noch immer ist nicht klar, woher das neuartige Virus genau kommt. Zuerst soll es auf einem Tiermarkt in der chinesischen Millionenstadt Wuhan aufgetaucht sein. Es sei wohl von einer Fledermaus auf ein Schuppentier und dann auf einen Menschen übergesprungen, hieß es. Doch diese frühe Annahme ließ sich – wie viele andere – nicht belegen.
Um die Ursprünge des Virus entstand ein Vakuum, in dem sich viele Gedanken breitmachen. Einer von ihnen: Das Virus könnte aus einem Labor stammen. Diese These wurde zu Beginn der Pandemie von Experten schnell als Verschwörungstheorie abgetan. Mittlerweile schließt die WHO einen Laborunfall nicht grundsätzlich aus – auch wenn sie ihn für sehr unplausibel hält. Der US-Star-Immunologe Anthony Fauci sagte Anfang Mai, die Möglichkeit solle untersucht werden, auch wenn sie nicht sehr wahrscheinlich sei. Und das „Wall Street Journal“ wärmte vor Kurzem einen US-Geheimdienstbericht auf, nach dem bereits im November 2019 mehrere Mitarbeiter eines Viruslabors in Wuhan erkrankten – noch vor dem ersten offiziellen Covid-Fall. Am Dienstag forderte dann US-Gesundheitsminister Xavier Becerra eine erneute Untersuchung zu den Ursprüngen des Virus.