Wohnimmobilien sind in der Gunst der Investoren nach oben gerückt.
Wohnimmobilien haben sich in der Coronapandemie als eine der resilientesten Anlageklassen erwiesen. Für das Beratungsunternehmen CBRE Anlass genug, den europäischen Wohnimmobilienmarkt in einer eigenen Studie unter die Lupe zu nehmen. Im aktuellen Report „European Multifamily Housing“ werden insgesamt 40 Städte in 18 Ländern Europas auf ihre Eigenheiten hin analysiert. Demnach sind rund ein Viertel der Immobilieninvestoren in Europa an Wohnimmobilien interessiert, womit die Assetklasse nach Office mittlerweile an zweiter Stelle des Investorenrankings liegt. „Wir rechnen damit, dass im Jahr 2025 beim Investitionsvolumen die 80-Milliarden-Euro Grenze überschritten wird“, sagt Georg Fichtiger, Head of Investment Properties, CBRE Österreich. Zum Vergleich: 2020 wurden in europäische Wohnimmobilien rund 47 Milliarden investiert.
Deutschland an der Spitze
Den europäischen Spitzenplatz beim Investitionsvolumen nimmt dabei Deutschland ein, wo institutionelle Investoren im Vorjahr rund 16 Milliarden Euro in Wohnimmobilien umsetzten. Das entspricht in etwa 20 Prozent am Gesamtinvestmentvolumen. Die höchsten Anteile von Wohnimmobilien am Gesamtinvestmentvolumen wurden 2020 mit rund 50 Prozent in Dänemark und Tschechien verzeichnet. Ähnliche Werte erreichten die Niederlande und Irland. Am weitesten entwickelt ist der Wohninvestmentmarkt aber in der Schweiz, wo rund 60 Prozent aller Veranlagungen in diese Assetklasse flossen.
In Österreich rückten Wohnimmobilien mit einem Anteil von 30 Prozent am Gesamtvolumen im Vorjahr erstmals an die Spitze des Asset-Rankings. 87 Prozent der Investments entfielen dabei auf die zwei größten Städte, Wien und Graz, wo CBRE auch in den kommenden Jahren die meisten Aktivitäten erwartet. Mit 11.000 Wohnungen ist die Pipeline in Wien jedenfalls gut gefüllt, 2021 werden mehr als 30 Neubauprojekte für Investoren fertiggestellt. (ebe)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.05.2021)