Eine weitere Ex-Mitarbeiterin sagt in der „Zeit", der Medienmacher habe ihr auf den Hintern gegriffen. Angela Alexa ist die inzwischen dritte Frau, die Vorwürfe öffentlich macht.
Ist es ein leises Tröpfeln - oder bricht gerade ein Damm? Eine weitere ehemalige Mitarbeiterin der Mediengruppe Österreich hat gegen Medienmanager Wolfgang Fellner den Vorwurf der sexuellen Belästigung erhoben. Die Journalistin Angela Alexa behauptet laut einer Vorabmeldung der Wochenzeitung "Die Zeit", dass Fellner ihr bei einer Firmenweihnachtsfeier im Jahr 2017 auf den Hintern gegriffen habe. Auch soll er ihr Aussehen kommentiert und bewertet haben. Der Medienmanager streitet sämtliche Vorwürfe ab.
Alexa arbeitete von 2015 bis Ende 2018 für den Radiosender Ö24. Versuche, Kollegen von den Vorfällen zu erzählen, seien entweder weggewischt worden oder hätten ungläubige Reaktionen hervorgerufen. Ihr Ex-Kollege und Fernsehmoderator Rene Ach als einer ihrer damaligen Vorgesetzen und der Radiojournalist Markus Spörk, bestätigten der "Zeit", dass die Journalistin ihnen damals von den Vorfällen berichtet habe. Sie sei nicht die einzige Frau gewesen, die solche Vorwürfe erhoben habe.
In einer schriftlichen Stellungnahme hielt Fellner gegenüber der Wochenzeitung fest, dass er Alexa nicht sexuell belästigt oder beschimpft habe. Bei der Weihnachtsfeier 2017 sei er durchgehend von seiner Marketingleiterin als auch seiner Lebensgefährtin begleitet worden. Markus Spörk kenne er nicht.
Alexa ist die inzwischen dritte Frau, die Fellner Belästigung vorwirft. Die ehemaligen Mitarbeiterinnen Raphaela Scharf und Katia Wagner sagen, der Medienmanager habe ihnen auf das Gesäß gegriffen bzw. sie mit Aussagen und Textnachrichten belästigt. In der Sache sind zwei Verfahren im Gange. Scharf klagte gegen ihre fristlose Entlassung aus dem Unternehmen, nachdem sie die mutmaßlichen Vorfälle thematisiert hatte. Fellner klagte wiederum Scharf auf Unterlassung des Vorwurfs, er habe ihr während eines Fotoshootings auf den Hintern gegriffen. Der Medienmanager betonte wiederholt, er habe nie eine Frau sexuell belästigt.
Ist es hoch an der Zeit, dass über Wolfgang Fellner öffentlich diskutiert wird? „Wenn jetzt Grapschereien der eher tieferen Art, Einladungen und Avancen an die Öffentlichkeit apern, mag man es als ausgleichende Gerechtigkeit erachten, dass just dieser journalistische Krawalleur am medialen Pranger steht. Und ihm dieselbe flächenbrandige Empörungs- und Erregungseuphorie entgegenschlägt, die er auf seinen diversen Medienplattformen jahrzehntelang vorgeturnt hat. Unschuldsvermutung? Nicht für ihn. Qualitätsmedien und Boulevard haben in seltener Eintracht das Urteil gefällt. Doch bei aller Geschieht-ihm-recht-Schadenfreude hinterlässt es einen unguten Nachgeschmack“, schrieb Andrea Schurian kürzlich in einem „Quergeschrieben“ in der „Presse.
(APA)