Nach einem monatelangen Machtkampf mit Herbert Kickl und zwei Jahre nach Veröffentlichung des Ibiza-Videos zieht sich Norbert Hofer von der Tagespolitik zurück. Quo vadis, Freiheitliche? Diskutieren Sie mit!
Die FPÖ hat turbulente Jahre hinter sich: Nach der Veröffentlichung des Ibiza-Videos im Jahr 2019 ging es nicht nur mit der Regierungsbeteiligung zu Ende. Mit Heinz-Christian Strache verloren die Blauen auch ihre langjährige Leitfigur. Ex-Präsidentschaftskandidat und Infrastrukturminister Norbert Hofer übernahm die Partei und führte sie zwei Jahre lang. Am 1. Juni kündigte er seinen Rücktritt an.
Nicht einmal eine eine Woche später wurde Klubchef Herbert Kickl zu seinem Nachfolger gekürt.
Der schwelende Machtkampf der beiden Politiker spitzte sich zuletzt zu - oder, wie „Presse"-Innenpolitik-Chef Oliver Pink in einem ersten Kommentar zu Hofers Rücktritt schreibt: „Norbert Hofer und Herbert Kickl, wahrscheinlich war auch den beiden, klar, dass das auf Dauer nicht gut gehen würde.“ Vor allem beim FPÖ-Kurs in der Coronakrise waren sie offensichtlich unterschiedlicher Meinung. Pinks Fazit: „Der Weg der FPÖ Richtung bürgerliche Mitte ist einmal mehr beendet, er war auch unter Hofer nur ein halbherziger gewesen. Unter Kickl wird wieder Fundamentalopposition gemacht. Die FPÖ kann offenbar nicht anders."
Nachdem Kickl als Nachfolger bekannt gegeben wurde, schreibt Pink in einem Leitartikel: „Die Kernklientel zu bedienen, wird auf Dauer zu wenig sein. Herbert Kickl wird es breiter anlegen müssen. Theoretisch wäre er dazu in der Lage."
Diskutieren Sie mit: Wie ist ihre Eindruck von der FPÖ zwei Jahre nach dem Ibiza-Video? War der Rückzug von Hofer ein Schritt in die richtige Richtung? Wie geht es jetzt mit der FPÖ weiter? Ist mit den Freiheitlichen kein Staat zu machen? Oder könnten Sie sich die Partei doch wieder in einer Regierung vorstellen? Und wenn ja, unter welchen Bedingungen?
(Anm. Der ursprüngliche Meinungsartikel vom 1. Juni wurde am 7. Juni aktualisiert.)