Als Norbert Hofer seinen Rücktritt verkündete, war Herbert Kickl am Berg – und im Funkloch. Über einen Aufstieg mit Überraschungen.
Herbert Kickl wird sich wohl immer daran erinnern, wo er an diesem Dienstagnachmittag um kurz nach 16 Uhr war, als die FPÖ plötzlich keinen Parteichef mehr hatte: In einem Funkloch. Während Norbert Hofer via Twitter die Partei und die Republik über seinen Rücktritt informiert, spaziert Kickl gerade an der Rax entlang. Ahnungslos – und ohne Handy-Empfang. Es dauert eine Weile, bis die Nachricht den FPÖ-Klubchef erreicht. Irgendwo zwischen der Waxriegelhütte Richtung Gipfel und Griesleiten im Tal.
Solche Ausflüge hören sich für die meisten nach einem gemütlichen freien Tag an, für Politiker sind sie aber Arbeit. Deswegen ist Kickl auch nicht alleine. Mit dabei sind neben dem freiheitlichen Klubobmann auch Generalsekretär Michael Schnedlitz, Funktionäre der FPÖ Niederösterreich, ein Dutzend Fans und Sympathisanten – und eine Journalistengruppe. Die Freiheitlichen aus Neunkirchen haben eine Wandertour organisiert, „um wieder mit Gleichgesinnten in Kontakt zu kommen“, wie es vorher heißt. Es wird eine kleine Runde mit 500 Höhenmetern und sieben Kilometern.