Förderung

Gewalt gegen Frauen: 3,6 Millionen Euro für Gewaltschutz-Projekte

Im Fokus stehen Maßnahmen für Betroffene mit Migrationshintergrund.

In der ersten Jahreshälfte 2021 wurden bereits 14 Frauen ermordet - in 13 Fällen war der (Ex-) Partner der Täter, in einem Fall der ehemalige Lebensgefährte der Tochter. Zudem erlebt laut dem Verein „Autonome Österreichische Frauenhäuser" jede fünfte Frau ab ihrem 15. Lebesjahr physische und/oder sexuelle Gewalt am eigenen Leib. Nun sollen Projekte zum Gewaltschutz sowie zur Stärkung von Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund mit insgesamt 3,6 Millionen Euro gefördert werden, wie Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) am Freitag bekanntgab.

"Davon sollen insbesondere Projekte mit einem Fokus auf kulturell bedingte und sexuelle Gewalt, vor allem im Rahmen von häuslicher Gewalt, profitieren", teilte die Ministerin in einer Aussendung mit. Konkret sollen 1,6 Millionen Euro in Projekte und Initiativen in ganz Österreich fließen, die in der Prävention von geschlechtsspezifischer Gewalt an Frauen und Mädchen tätig sind sowie Mädchen und Frauen unterstützen, die Opfer von geschlechtsspezifischer, kulturell bedingter oder häuslicher Gewalt geworden sind.

Für Maßnahmen, die Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund stärken, stellt der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) zwei Millionen Euro bereit. Diese sollen vorrangig Projekten zugutekommen, in denen jene Frauen an den Arbeitsmarkt herangeführt werden, die derzeit nicht arbeiten oder überhaupt noch nie gearbeitet haben. Zudem ist das Geld für Maßnahmen gedacht, die dazu beitragen, patriarchale Strukturen aufzubrechen sowie von kulturell bedingter Gewalt betroffene Mädchen und Frauen zu unterstützen. "Dazu wird an den neun Integrationszentren eine breite Palette an Beratungen, Kursen und Seminaren angeboten, um Frauen dabei zu unterstützen, ihre Chancen und Möglichkeiten in Österreich zu erkennen und wahrzunehmen", sagte ÖIF-Direktor Franz Wolf. Interessierte Fördernehmer können sich seit heute, Freitag, um die Fördergelder bewerben.

(APA)

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