Umfragetief

Japans Premier plant Befreiungsschlag - Neuwahlen im Herbst

Yoshihide Suga mit Olympia-Maskottchen.
Yoshihide Suga mit Olympia-Maskottchen.REUTERS
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Regierungschef Suga will laut Medienberichten nach den Olympischen Spielen in Tokio Neuwahlen ausrufen.

Japan steht vor Neuwahlen und vor einem weiteren milliardenschweren Konjunkturpaket. Ministerpräsident Yoshihide Suga, der in einem Umfragetief steckt, plant laut Medienberichten für September einen vorgezogenen Urnengang und wolle zuvor wahrscheinlich noch neue Wirtschaftshilfen verteilen, berichtete das Wirtschaftsblatt "Nikkei“. Demnach könnte das Stimulusprogramm ein Volumen von mehr 200 Milliarden Euro umfassen.

Damit würde Japan einen anderen Weg beschreiten als viele andere Industrienationen, die angesichts der abklingenden Pandemie allmählich aus dem Krisenmodus aussteigen. Die mit einer sehr hohen Staatsverschuldung belastete Wirtschaftsmacht im Fernen Osten hat im Zuge der Coronakrise bereits Wirtschaftshilfen im Umfang von fast 2,5 Billionen Euro auf den Weg gebracht. Suga hat Spekulationen über ein neues Konjunkturprogramm stets mit dem Hinweis abgetan, dass bei Bedarf noch genügend Mittel aus Reserven aktiviert werden könnten. Doch Abgeordnete seiner Liberaldemokratischen Partei LDP fordern höhere Ausgaben. Vor diesem Hintergrund gehen viele Beobachter davon aus, dass Suga zusätzliche Mittel im Kampf gegen die Folgen der Pandemie lockermachen wird.

Geringe Impfquote

Die Umfragewerte des Regierungschefs sind im Zusammenhang mit der geplanten Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele in Tokio in den Keller gerauscht. Die Spiele waren wegen Corona bereits von 2020 auf 2021 verschoben worden und sollen nun am 23. Juli starten. Angesichts der anhaltenden Pandemie und der geringen Impfquote in Japan gibt es aber seit längerem Stimmen, das Großereignis abzusagen. Regierung und Organisatoren wollen aber an der Ausrichtung festhalten und erwägen, einheimisches Publikum zuzulassen. Schon vor Wochen war erklärt worden, dass Zuschauer aus dem Ausland nicht zu den Spielen und auch nicht zu den anschließenden Paralymics zugelassen werden. Ausländischen Käufern sollen deshalb rund 900.000 Eintrittskarten erstattet werden.

(Reuters)

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