Roman

„Die Kandidatin“: Zerrissenes Deutschland

Constantin Schreiber: „Die Kandidatin“, Hoffmann und Campe
Constantin Schreiber: „Die Kandidatin“, Hoffmann und CampeHoffmann und Campe
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Constantin Schreiber zeichnet in „Die Kandidatin“ nach, wie sich die westliche Welt bis 2050 entwickeln könnte. Eine Muslima greift nach der deutschen Kanzlerschaft.

Wir schreiben circa das Jahr 2050. Deutschland – auf der Weltbühne politisch im Abseits und wirtschaftlich fest in der Hand Chinas – kommt mit sich selbst nicht mehr zurecht. Während die neue Rechte an einem Staat im Staat bastelt, haben sich die fortschrittlicheren Kräfte einer diversifizierten Gesellschaft verschrieben, in der Geschlechtergrenzen aufgeweicht und Menschen mit „Vielfältigkeitsmerkmalen“ dank einer Matrix positiv diskriminiert werden. In dieser aufgeheizten Atmosphäre schickt sich die gläubige Muslima Sabah Hussein an, nach der Kanzlerschaft zu greifen.

Der Grimme-Preisträger und „Tagesschau“-Moderator Constantin Schreiber hat mit „Die Kandidatin“ alles andere als einen Wohlfühl-Roman geschrieben. Dieser folgt einfach dem (wahrscheinlichen) Verlauf bereits existierender gesellschaftlicher Gräben. Allerdings irrt er beim Zeithorizont: Schreibers Deutschland könnte es schon in zehn, nicht erst in 30 Jahren geben.

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