Dorothea Sturn vom Zentrum für Soziale Innovation in Wien untersucht, wie es aus ethischer Perspektive gut gelingen kann, Menschen an Forschungsprozessen teilhaben zu lassen.
Die Presse: Sie beschäftigen sich in dem EU-Projekt „Pro-Ethics“ mit dem Gelingen von partizipativen Forschungs- und Innovationsprozessen. Forscht man derzeit zu sehr an den Menschen vorbei?
Dorothea Sturn: Nun, diese Frage ist tatsächlich eine zentrale Frage von „ProEthics“, die auch Forschungsfördereinrichtungen umtreibt. Das will man natürlich verhindern. Zum einen haben diese Überlegungen ein demokratisches Moment. Es gibt den Wunsch, mehr Leute einzubeziehen. Zum anderen erhofft man sich auch, dass Forschungsergebnisse dadurch näher am Menschen und gesellschaftlich relevanter sind. Bei Letzterem habe ich aber so meine Zweifel.