Ohne die Volksrepublik ist weder erfolgreiche Klimapolitik noch eine Reform des Welthandels möglich. Das lähmt den Elan der Europäer.
Wandel durch Handel: Diese Devise, wonach der wirtschaftliche Austausch des Westens mit der kommunistisch geführten Volksrepublik eine gesellschaftliche und politische Änderung in der Diktatur bewirkt, zerbricht dieser Tage wieder einmal an der Realität. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres stiegen die Exporte aus der westchinesischen Provinz Xinjiang in die Europäische Union im Jahresvergleich um 131 Prozent. Das ergab eine Analyse chinesischer Zollstatistiken durch die Hongkonger Zeitung „South China Morning Post“. Der Einwand, dieser Anstieg sei nicht überraschend, schließlich lag der Welthandel im vorigen ersten Halbjahr wegen der pandemiebedingten Lockdowns darnieder, verfängt nicht.
Denn der Umfang der gesamten chinesischen Ausfuhren nach Europa stieg im selben Zeitraum nur um 35 Prozent. Sprich: in Xinjiang, wo das kommunistische Regime rund eine Million moslemischer Uiguren in Konzentrationslagern einsperrt, ihre Kultur zu vernichten versucht, sie zu Zwangsarbeit nötigt und Frauen gegen ihren Willen sterilisieren lässt, läuft das Geschäft mit Europa viermal schneller an als im gesamten Land. Baumwolle, Produkte auf Tomatenbasis, Kunstfasern sowie Ausrüstung für Windkraftanlagen waren die Haupttreiber der Ausfuhrstatistik, berichtet die Zeitung.