Die Extremisten der Taliban haben in Windeseile mehrere afghanische Städte erobert. Die Regierungstruppen können dem nur wenig entgegensetzen. Das hat mehrere Gründe.
Den Strategen in Washington war klar, dass es nicht einfach wird für die Regierung in Kabul. Doch was gerade in Afghanistan geschieht, übersteigt die schlimmsten Befürchtungen: Wie Dominosteine fallen nacheinander wichtige afghanische Städte in die Hände der Taliban. Die Extremisten haben mit dem Beginn des Abzugs der internationalen Truppen ihren Eroberungsfeldzug massiv vorangetrieben. Drei Provinzhauptstädte nahmen die Taliban allein am Wochenende ein.
Vor allem der Vorstoß nach Kunduz im Norden des Landes ist ein bedeutsamer Sieg für sie. Afghanische Eliteeinheiten versuchen nun, die strategisch wichtige Stadt zurückzuerobern. Doch warum hat Afghanistans Armee so große Schwierigkeiten?
Mangelnde US-Hilfe
Bis 31. August soll der Abzug der US-Streitkräfte aus Afghanistan abgeschlossen sein. Zuletzt waren ohnehin nur noch 2500 US-Soldaten in dem Land stationiert – eine eher symbolische Größe. Wichtig war aber vor allem die US-Luftunterstützung.