Corona

1848 Neuinfektionen, Zahl in Wien mehr als verdoppelt

1848 Neuinfektionen sind in Österreich in den vergangenen 24 Stunden gemeldet worden.
1848 Neuinfektionen sind in Österreich in den vergangenen 24 Stunden gemeldet worden.(c) Die Presse/Clemens Fabry (Clemens Fabry)
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Mehr neue Corona-Infektionen gab es zuletzt am 30. April. Auch die Zahl der Patienten in den Krankenhäusern stieg stark an.

Die vierte Corona-Welle nimmt Fahrt auf: 1848 Neuinfektionen sind in Österreich in den vergangenen 24 Stunden gemeldet worden - mehr waren es zuletzt am 30. April mit 2131 Fällen. Auch die Zahl der Patienten in den Krankenhäusern stieg stark an: aktuell werden dort 545 an Corona Erkrankte behandelt. Das sind um 35 mehr als gestern, um 93 mehr als vor einer Woche, und um 252 mehr als noch vor 14 Tagen.

Auf Intensivstationen liegen 142 Patienten - ein Anstieg um zwölf binnen 24 Stunden, geht aus den Zahlen von Innen- und Gesundheitsministerium hervor. Mehr Patienten mussten zuletzt am 7. Juni intensiv behandelt werden (146), vor einer Woche lagen noch 86 Patienten mit Corona auf Österreichs Intensivstationen. Die Auslastung der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten liegt aktuell bei sechs Prozent. Als kritischer Schwellenwert wird 33 Prozent angenommen (bei einer Überschreitung kann man davon ausgehen, dass die Covid-Patienten bereits in deutliche Konkurrenz mit anderen intensivpflichtigen Patienten treten). Bereits ab einer mittleren Auslastung (zehn bis 30 Prozent) werden allerdings kontinuierlich Eingriffe, die eine anschließende intensivmedizinische Betreuung erfordern könnten, verschoben.

Auch die Zahl der aktiven Fälle kletterte weiter in die Höhe. Am Mittwoch gab es davon in Österreich 15.917, um über 6000 Fälle mehr als exakt vor zwei Wochen (9.905 Fälle). Drei Todesopfer hat es in den letzten 24 Stunden im Zusammenhang mit dem Virus gegeben.

Neuinfektionen in Wien mehr als verdoppelt

In Wien hat sich die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden mehr als verdoppelt. 653 Fälle wurden gemeldet, davor waren es im gleichen Zeitraum 275 gewesen. In Oberösterreich kamen 359, in Niederösterreich 230, in der Steiermark 158 Fälle dazu. Auch in Tirol sind die Zahlen stark angestiegen: von 74 auf aktuell 130. Salzburg meldete 113, Vorarlberg 86 (im Vergleich zu 48 im gleichen Zeitraum davor), Kärnten 81 (davor waren es 42) und das Burgenland 38 Neuinfektionen.

Gleichzeitig ging es am Dienstag mit den Impfzahlen wieder bergauf. 15.911 Österreicherinnen und Österreicher ließen sich am Dienstag eine Impfdosis verabreichen, am Montag waren es nur 7965 gewesen, am Sonntag gar nur 3268 Stiche. Binnen der letzten Woche wurden somit 89.638 Impfdosen verabreicht. Anfang Juni wurden am Spitzentag noch über 143.000 Menschen geimpft. Insgesamt haben laut den Daten des E-Impfpasses 5.506.238 Menschen bereits zumindest eine Teilimpfung erhalten: Das sind 61,6 Prozent der Bevölkerung. Exakt 5.206.024 und somit 58,3 Prozent der Österreicher sind voll immunisiert.

Eine Vollimmunisierung, die laut Experten vor einem schweren Verlauf der Krankheit schützt, haben im Burgenland 66,3 Prozent der Bevölkerung erhalten, gefolgt von Niederösterreich (61,2 Prozent), der Steiermark (59,1 Prozent), Vorarlberg (57,8 Prozent), Tirol (57 Prozent), Wien (56,5 Prozent), Salzburg (54,8) und Kärnten (54,5 Prozent). Schlusslicht ist weiterhin Oberösterreich mit 53,7 Prozent an Vollimmunisierten.

Inzidenz bei ungeimpften Unter 18-Jährigen 16 Mal höher

Die Pandemie wird zunehmend eine Angelegenheit der jüngeren und nicht geimpften Bevölkerung. So ist die Sieben-Tages-Inzidenz bei den ungeimpften unter 18-Jährigen 16 Mal höher als bei den geimpften. Bei den 18 bis 59-Jährigen liegt sie knapp sechs Mal höher und bei der Generation 60 plus ist sie immerhin noch mehr als fünf Mal so hoch als bei den immunisierten Menschen in dieser Altersgruppe, zeigen aktuelle Daten der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES).

Die Inzidenz bei Ungeimpften der Altersgruppe der Zwölf- bis 17-Jährigen liegt bei 263,5 und somit mehr als drei mal so hoch wie bei der nicht immunisierten Generation der Über-60-Jährigen. Das gleiche gilt mit einer Inzidenz von 257,9 auch für die Gruppe der 18 bis 59-Jährigen. Doch auch bei der ungeimpften älteren Bevölkerung steigt die Inzidenz und betrug mit Stand 30. August bereit 85. Vor einer Woche lag sie bei der Generation 60 plus noch bei 80,7. Bei den immunisierten zwölf bis 17-Jährigen beträgt die Inzidenz nur 16,3. Noch geringer ist sie bei der älteren Bevölkerung. Bei jenen Über-60-Jährigen, die bereits über den vollen Impfschutz verfügen, liegt sie nur noch bei 15,7. In der Altersgruppe der 18 bis 59-Jährigen stecken sich quasi die meisten bereits immunisierten Menschen an, hier liegt die Sieben-Tages-Inzidenz bei den Geimpften bei 43,9

Der Altersschnitt bei den Infizierten ist zuletzt aber wieder gestiegen. In der vergangenen Woche (23. bis 29. August) war eine infizierte Person im Schnitt 32,1 Jahre alt - der höchste Wert seit zehn Wochen.

Reisen als Treiber

82,8 Prozent aller Infektionen haben sich zuletzt auf Haushalte oder Reisen zurückführen lassen. Laut AGES konnte im Zeitraum 15. bis 22. August von 8088 aufgetretenen Fällen bei 72,8 Prozent die Infektionsquelle geklärt werden. Davon waren 43,8 Prozent Haushalten zuordenbar, 38,4 Prozent waren reiseassoziiert. Der Freizeit-Bereich machte dagegen nur 8,8 Prozent der Ansteckungen aus, die Hotellerie und Gastronomie 3,5 Prozent, die Arbeit 2,7 Prozent. Fast gar nicht zum Infektionsgeschehen tragen Kunst und Kultur mit 0,7 Prozent sowie der Gesundheits- und Sozialbereich mit 0,6 Prozent bei.

Auffallend ist der beträchtliche Anteil an asymptomatischen Verläufen. Mit 28,8 Prozent lag dieser deutlich über dem Wert der vorangegangen Wochen. Insgesamt 3943 Cluster-Fälle wurden gezählt. Das waren mehr als doppelt so viele als noch zwei Wochen zuvor - ein Beleg dafür, dass inzwischen die hochinfektiöse Delta-Variante das Corona-Geschehen dominiert.

Seit Pandemie-Beginn hat es in Österreich bereits 690.153 positive SARS-CoV-2-Tests gegeben. Als genesen gelten 663.461 Menschen. Insgesamt wurden in den vergangenen 24 Stunden 357.786 PCR- und Antigenschnell-Tests eingemeldet. Davon waren 83.062 aussagekräftige PCR-Tests, die Positivrate betrug 2,22 Prozent. Dieser 24-Stunden-Wert liegt damit über dem Schnitt der vergangenen Woche von 1,9 Prozent. In Österreich sind bereits über 96 Millionen SARS-CoV-2-Tests durchgeführt worden.

(c) APA

(APA/Red.)

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