Wega-Einsatz

85-Jährige zielte mit Pistole auf Polizist

WEGA Spezialeinheit
WEGA Spezialeinheit (c) imago/CHROMORANGE (imago stock&people)
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Pensionistin schoss von ihrem Balkon und bedrohte Exekutivbeamte.

Wien. Eine Frau, die mit einer Waffe von ihrem Balkon in einem Mehrparteienhaus in Döbling mehrere Schüsse abgefeuert hatte, löste am Samstag einen Notruf bei der Wiener Polizei aus. Als Beamte der Sondereinheit Wega an der Wohnungstüre klopften, wurde es gefährlich: Die 85-Jährige öffnete die Tür nur so weit, dass sie mit der Waffe herauszielen konnte. Erst ein Warnschuss beruhigte die Situation und die Frau konnte festgenommen werden.

Gegen 21.30 Uhr waren mehrere Polizeikräfte, darunter Beamte der Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (Wega), wegen Schüssen zu der Adresse der Frau gerufen worden. Auf dem Balkon trafen sie niemanden mehr an, die Frau war offenbar wieder im Innenbereich ihrer Wohnung. Die Wega-Beamten sicherten daher den Bereich vor der Wohnungstüre ab und gaben sich laut und gut hörbar als Polizisten zu erkennen, berichtete die Landespolizeidirektion Wien am Sonntag. Als sie das Öffnen der Türe forderten, ging diese einen kleinen Spalt weit auf und ein Revolver kam zum Vorschein. „Die Laufrichtung zielte in Richtung eines Beamten“, erläuterte Polizeisprecherin Barbara Gass die Situation. Mehrmals schrien die Polizisten „Waffe weg!“, jedoch gab es erst eine Reaktion, als ein Polizist einen Warnschuss mit seiner Dienstwaffe abgab. Die gezogene Waffe verschwand, aber die Tür wurde erneut verschlossen.

Daraufhin wurde die Wohnung von der Polizei mithilfe von speziellen Werkzeugen geöffnet. Als die Beamten in die Wohnung kamen, gab die 85-jährige an, dass sie nicht gewusst habe, dass es Polizisten waren, die vor der Türe gestanden waren. Der Revolver der Marke Smith & Wesson wurde sofort sichergestellt, die Frau vorläufig festgenommen.

Bei einer Einvernahme zeigte sich die 85-Jährige zu den Vorwürfen teilweise geständig. Drei Schüsse soll sie zuvor von dem Balkon abgegeben haben. Ein Motiv für ihr Handeln wurde aber nicht bekannt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.09.2021)

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