'NAeCHSTE SCHRITTE ZUM KLIMATICKET': GEWESSLER
Ihre Meinung

Mitreden: Was bringt das Klimaticket?

Umweltministerin Gewessler hat hoch gepokert - und konnte das österreichweite Klimaticket durchbringen. Ist das neue Ticket für Sie eine interessante Option? Und: Wie zufrieden sind Sie mit den Öffis in Österreich? Diskutieren Sie mit!

Es ist vollbracht: Das erste grüne Prestigeprojekt ist fixiert. Durch die Einigung mit der Ostregion kann das Klimaticket von Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) doch noch rechtzeitig starten.

Wie Gerhard Hofer und Jakob Zirm in einem ausführlichen Bericht schreiben, hat Gewessler hoch gepokert – und gewonnen. Sie präsentierte das  „österreichweite Klimaticket“ ab 26. Oktober nämlich bereits, als die Ostregion noch nicht im Boot war. Und das nach 40 erfolglosen Verhandlungsrunden. Dass von „österreichweit“ keine Rede sein konnte, war damals allen klar. Es fehlten Wien, Niederösterreich und das Burgenland, also die gesamte bevölkerungsreiche Ostregion. Am Ende wollte aber selbst SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig nicht der Spielverderber sein.

Deutliche Abweichungen vom ursprünglichen Plan gibt es jedenfalls: Es sollte eigentlich möglich sein, dass um einen Euro pro Tag (365 Euro/Jahr) in einem Bundesland, um zwei Euro pro Tag (730 Euro) in zwei Bundesländern und um drei Euro pro Tag (1095 Euro) in ganz Österreich sämtliche Öffis genutzt werden können. Der Preis für Österreich bleibt, doch die Bundesländer konnten die Preise nicht abbilden. So wird das Ticket zum Beispiel in der Steiermark nicht wie in Wien 365, sondern 588 Euro kosten. Alle Details wurden am Donnerstag bei einer Pressekonferenz präsentiert.

Innenpolitik-Redakteurin Julia Wenzel schreibt in einem Kommentar zur Einigung: „Das Klimaticket lässt die Grünen jubeln. Mehr als ein längst überfälliger Pflichtsieg ist das aber nicht.“ Weiter meint Wenzel: „Dass Gewessler mit erzürnten politischen Gegnern nicht zimperlich umgeht, bewies sie schon bei der Evaluierung der Asfinag-Projekte“. Die „Kür“ der grünen Regierungspolitik sei allerdings dennoch Werner Koglers „ökosoziale Steuerreform“, die Pläne werden gerade konkreter. 

Zurück zum Klimaticket: Wie eine kleine Umfrage auf der „Presse"-Homepage zeigt, ist es für viele durchaus eine attraktive Option.

Aber: Bringt es Österreich im Kampf gegen den Klimawandel wirklich weiter? Manche haben da ihre Zweifel, zum Beispiel Norbert Rief. Er erinnerte (noch vor der Einigung mit dem Osten) in einem Leitartikel, dass das Klimaticket für den Steuerzahler teuer wird. Nützlich sei es daher nur, „wenn die Verbindungen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln entsprechend attraktiv sind.“ Es gehe schließlich darum, dass „Hunderttausende Pendler das Auto stehen lassen und mit Bus, Zug oder U-Bahn fahren.“ Und dies sei wiederum nur möglich, wenn es entsprechende Verbindungen gibt - was nicht immer der Fall ist, wie Rief anschaulich anhand eines Beispiels aus Oberösterreich erklärt.

Diskutieren Sie mit: Was bringt das Klimaticket? Wie zufrieden sind Sie mit dem öffentlichen Verkehr in Österreich? Ist das neue Ticket für Sie eine interessante Option? Und: Wollen Sie das Auto künftig öfter stehen lassen?

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Morgenglosse

1,2,3 - die Grünen sind ja doch dabei!

Das Klimaticket lässt die Grünen jubeln. Mehr als ein längst überfälliger Pflichtsieg ist das aber nicht.
railway station Traismauer, local train Traismauer Nieder�sterreich, Lower Austria Austria Donau
Verkehr

Grüne setzen Klimaticket durch

Das erste grüne Prestigeprojekt ist fixiert. Das österreichweite Ticket für den öffentlichen Verkehr kommt. Auch Wiens SPÖ-Bürgermeister Ludwig willigte ein. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler hat hoch gepokert – und gewonnen.
Nicht immer einer Meinung, aber dieselbe Vision: Jürgen Czernohorszky und Helga Kromp-Kolb.
Wiener Doppel

"Die Vorstellung, jeder muss sich ein E-Auto kaufen, ist unsinnig"

Ist Wien für den Klimawandel gerüstet? Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky und Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb über den Lobautunnel und überflüssige Straßen, einen sabotierenden Bundeskanzler und warum die freie Marktwirtschaft aus ihrer Sicht ausgedient hat.
Bahnverkehr

Westbahn beginnt Klimaticket-Ära mit neuen Zügen und Ziel München

Mit "energieoptimaler" KISS 3-Flotte wird auf 58 Fahrtenerhöht - Westbahn-Miteigentümer Haselsteiner mit "Hoffnung undVision" für Destinationen Bregenz und Zürich
Mein Samstag

Die verflixte letzte Meile

Ich fahre sehr gern mit dem Zug. Man könnte sagen leidenschaftlich.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.