Österreich ist mit dem Pariser Abkommen verpflichtet, den CO2-Ausstoß bis 2030 zu minimieren. Das kann gelingen, wenn möglichst viele Gebäude thermisch optimiert und nachhaltig mit Energie versorgt werden.
Wie viel Energie verbraucht ein Gebäude? Seit etwa zehn Jahren analysiert der sogenannte Energieausweis diesen Bedarf. „Für jedes Objekt, das verkauft oder vermietet wird, braucht man einen Energieausweis“, erläutert Architektin Vera Korab, die derartige Ausweise erstellt. „Generell werden dabei alle Gebäudeaußenteile wie Aufbauten, Fenster etc. überprüft und die Gesamtenergieeffizienz des Gebäudes errechnet. Die wichtigste Kennzahl dabei ist die Energiekennzahl, sprich der spezifische Heizwärmebedarf.“ Energieausweise können sowohl für ganze Gebäude als auch für Wohnungen ausgestellt werden, „was gerade in Altbauten einen großen Unterschied ausmachen kann. Denn ist eine Wohnung saniert, aber nicht das ganze Haus, ist der Wert der sanierten Wohnung wesentlich höher“, sagt Korab.
Bürokratische Hürde
Will man bei der Sanierung eines Hauses um eine Förderung ansuchen, muss ein Vorher-/Nachher-Ausweis erstellt werden. „Das ist eine riesengroße bürokratische Hürde, die nicht nur Kosten verursacht, sondern auch sehr viel Zeit verschlingt“, klagt Internorm-Miteigentümer Christian Klinger. Zudem kritisiert er, dass die Reihenfolge der Sanierungsmaßnahmen nicht die richtige sei. „Zielführender wäre es in jedem Fall, zuerst das Haus zu sanieren und erst dann ein angemessenes Heizsystem einzubauen – und nicht umgekehrt. Erneuere ich zuerst das Heizsystem und saniere dann das Haus, kann es passieren, dass die Heizanlage viel zu groß dimensioniert ist, da ja durch die thermische Sanierung der Heizbedarf minimiert wird.“