Bei einem nachhaltigen Bauwerk sollten möglichst viele der beim Abriss anfallenden Materialien wiederverwendet werden. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg.
Europa soll bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent werden. Um dieses Ziel zu erreichen, wird auch die Immobilienwirtschaft in die Pflicht genommen. Manche Maßnahmen kommen dabei auf Samtpfoten daher: Beispielsweise die von der Branche bislang kaum beachtete EU-Klimataxonomie. Sie soll dafür sorgen, dass Anleger ab dem kommenden Jahr verlässliche Angaben zum Thema Nachhaltigkeit erhalten. „Nicht nachhaltige Immobilienprojekte werden dann mit höherem Risiko zu bewerten sein“, erläutert Peter Engert, Geschäftsführer der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI).
Entwicklung erst am Anfang
Das betrifft auch die Frage, was beim Abriss eines Bauwerks mit den anfallenden Materialien geschieht. Optimalerweise sollten Immobilien Teil einer Kreislaufwirtschaft sein. Darüber wird jetzt diskutiert. Anfang September stand das Thema beispielsweise beim Innovationskongress „Immo Futurelab“ im Mittelpunkt. Gemeinsames Plädoyer der Experten am Ende der Veranstaltung: Es muss etwas passieren. Immobilien gehören zu den ressourcenintensivsten Wirtschaftssektoren und produzieren beträchtliche Mengen Mist: Bau- und Abbruchabfälle stehen laut Umweltbundesamt mit 16,1 Prozent an zweiter Stelle des österreichischen Abfallaufkommens. Größter Brocken sind mit 59 Prozent Aushubmaterialien – ebenfalls durchs Bauen verursacht.