Die deutsche Kanzlerin wurde bei ihrem Abschiedsbesuch in Jerusalem von Premier Bennett mit Lob überhäuft. Doch hinsichtlich des iranischen Atomprogramms und der Schaffung eines Palästinenserstaates herrschte Uneinigkeit.
Jerusalem. Es war ein herzlicher Empfang, den die Israelis der deutschen Bundeskanzlerin, Angela Merkel, bereiteten: Rechte wie linke Kommentatoren in den Medien bezeichneten Merkel als wahre Freundin Israels. Und auch Premier Naftali Bennett lobte die Kanzlerin: Ihre konsequente Unterstützung Israels mache sie zum „moralischen Kompass des gesamten europäischen Kontinents“.
Merkel wiederum gab sich bei der gemeinsamen Pressekonferenz am Sonntag gewohnt nüchtern, wirkte mit ihrer unbewegten Miene neben dem breit lächelnden Bennett sogar kühl. Gleichwohl erklärte sie, es „bewegend“ zu finden, dass viele israelische Bürger trotz des historischen Traumas des Holocausts nun Vertrauen hätten in Deutschland, „in die Regierung, und vielleicht auch in mich“, wie sie hinzufügte.