In Deutschland öffnet die politische Bühne erneut. Mit der Sozialdemokratin Bärbel Bas steht ihr nun eine Frau vor. Die AfD sorgte für ordentlich Wirbel.
Berlin. In den Hallen der deutschen Demokratie wuselt es. Männer in Anzügen laufen durch die Korridore, Frauen in Blazern geben Interviews. Es sind Menschen, die in ihrem Leben wohl selten aufeinandertreffen: Sei es, weil sie nicht aus derselben Schicht oder Generation kommen, aus einer anderen Ecke oder einem anderen Land stammen oder andere Ideen und Werte haben.
Für die nächsten vier Jahre sind sie aneinander gebunden – vom stramm rechten AfDler bis zu jenen zwei Transfrauen, die erstmals für die Grünen ins deutsche Parlament am Berliner Platz der Republik 1 eingezogen sind.
Es ist Dienstag, elf Uhr vormittags, als der 20. Bundestag seine Arbeit beginnt. Um halb zwei Uhr tritt Bärbel Bas zum Podium, rote Jacke, weißes Hemd, die schwarze Handtasche in den roten Aktenordner geklemmt. Die 53-Jährige wurde soeben zur Bundestagspräsidentin gewählt. Damit steht sie dem Parlament vor, das größer und jünger ist als das letzte. Sie ist erst die dritte Frau seit dem Jahr 1949. „Ruhmreich ist das nicht“, sagt die Sozialdemokratin in ihrer ersten Rede.