Parlament

Opposition zur Impfpflicht: Von „heikles Thema“ bis „Diktatur“

NATIONALRAT: PLENUM
NATIONALRAT: PLENUMAPA/HANS PUNZ
  • Drucken

Ungeachtet des Lockdowns spult der Nationalrat sein Programm ab. Die angekündigte Impfpflicht sorgt für heftige Reaktionen.

Was macht der Nationalrat, wenn gerade ein Lockdown ausgerufen und eine Impfpflicht verkündet werden? „Business as usual“ war offensichtlich das Motto bei der Sitzung am Freitag. Die Abgeordneten arbeiteten 43 Tagesordnungspunkte ab, vom Pfandbriefgesetz über eine Verschärfung des Waffengesetzes bis zur Pensionserhöhung. Lockdown und Impfpflicht waren zumindest bis zum Eintreffen von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) aus Tirol kein Thema und wurden von den einzelnen Rednern nur in Randbemerkungen gestreift. Die Tagesordnung war eigens umgestellt worden, damit der Minister bei seinen Themen, etwa den Pensionen oder diversen Coronamaßnahmen, dabei sein konnte.

So ging fast unter, dass die Grünen an diesem Tag eines ihrer Prestigeprojekte gesetzlich umsetzen konnten: die Einhebung von Pfand auf Getränkeflaschen und -dosen ab dem Jahr 2025. Details muss die Umweltministerin dann in einer Verordnung festlegen. Leonore Gewessler konnte bei der Finalisierung ihres Vorhabens allerdings nicht dabei sein, sie ist wegen der Corona-Erkrankung eines Mitarbeiters im Home-Office.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Impfpflicht und Impfrate müssen nicht korrelieren, erklärt  Gesundheitsökonom Thomas Czypionka. Er glaubt, es wäre auch anders gegangen.
Dissens

Impfpflicht: Wer dafür und wer dagegen ist

Die Koalition will die Verpflichtung umsetzen, die SPÖ wohl auch. Doch es regt sich Widerstand.
Christiane Druml
Interview

Kommt die permanente Impfpflicht?

Christiane Druml, die Vorsitzende der Bioethikkommission, hält2-G  - auch im Job - für die beste Sanktion. Und sie glaubt nicht, dass eine hohe Impfrate bis Februar die Impfpflicht obsolet macht.
Auch Impfverweigerer (am Bild eine Demo in Wien im Jänner 2021) sollen sich bald immunisieren lassen müssen.
Sanktionen

Mehrere Strafen für Impfgegner möglich

Die Regierung will eine Impfpflicht ab spätestens Februar. Juristen betonen, dass man dafür nicht so lang warten müsste. Aber wie oft haben Verweigerer die Buße zu zahlen?
Menschen stehen Schlange vor einer Impfbox in Wien
Coronamaßnahmen

Gesetzesentwurf für Impfpflicht sollte im Advent vorliegen

Um eine sechswöchige Begutachtungsfrist zu ermöglichen, müsste der Entwurf rund um den 6. Dezember vorliegen. Die "Trägerrakete" könnte am 15. Dezember starten.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.