Nach fast einem halben Jahr Pause haben in Wien neue Verhandlungen zur Rettung des Nuklearabkommens begonnen. Der Iran setzt zwar offenbar auf Härte, Hinhalten und Spalten. Doch der Auftakt stimmt die Teilnehmer optimistisch.
Zumindest räumlich haben sich Iraner und Amerikaner in Wien angenähert. Der US-Sonderbeauftragte Robert Malley residiert während der Atomverhandlungen nicht mehr im Hotel Imperial, sondern im Marriott. Und gleich nebenan im Hotel Coburg laufen diesmal die Verhandlungen mit den Iranern. Das Areal davor lässt sich besser absperren – und für ein Journalistenzelt ist auch Platz. Der Umzug markiert fast so etwas wie einen ersten kleinen Erfolg für die iranische Delegation, die sich im Frühjahr bei den österreichischen Behörden bitter über die lautstarken Proteste der oppositionellen Volksmudjaheddin vor dem Grand Hotel am Kärntner Ring beklagt hatte.
Direkte Gespräche zwischen Iranern und Amerikanern sind allerdings auch diesmal nicht geplant. Das stellte das Außenamt der Islamischen Republik noch vor Beginn der Verhandlungen klar. Deutsche, Briten und Franzosen werden wieder in einer Art Pendeldiplomatie die Positionen zwischen den USA und dem Iran hin- und hertragen. Das war bei den bisherigen sechs Runden in Wien schon mühsam. Nun könnte es noch zäher werden. Denn auf iranischer Seite haben nun Falken das Sagen. Die Taktik von Chefunterhändler Ali Bagheri Kani setzt offenbar auf drei Elemente: Härte, Hinhalten und Spalten.