Häusliche Gewalt

Judo-Olympiasiegerin Margaux Pinot offenbar von Freund geschlagen

(c) APA/AFP/ANNE-CHRISTINE POUJOULAT
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Die französischen Judoka Margaux Pinot erhebt schwere Vorwürfe gegen ihren Lebensgefährten und Ex-Trainer. Er soll sie brutal geschlagen haben. Ihre Verletzungen zeigt sie via Instagram-Post.

Die Olympiasiegerin Margaux Pinot beschuldigt ihren Partner und ehemaligen Trainer Alain Schmitt, sie während eines Streits am Wochenende geschlagen und gewürgt zu haben. Die 27-Jährige erstattete Anzeige gegen ihren Lebensgefährten.

Nach einer Festnahme Schmitts in der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde dieser - nachdem er die Vorwürfe abstritt - vor Gericht freigesprochen. Dem Richter zufolge gebe es „nicht ausreichend Beweise für die Schuld“, um das Fortfahren der Staatsanwaltschaft begründen zu können. Französische Athletinnen und Athleten äußersten sich bereits bestürzt zu dem Urteil.

„Was hat gefehlt? Vielleicht der Tod am Ende?“ 

Auch Pinot selbst meldete sich nach der Anhörung auf den sozialen Netzwerken Instagram und Twitter zu Wort. Ein Post zeigt ihr von Gewalt gezeichnetes Gesicht - verquollenes Auge, geschwollene Nase, mehrere blaue Flecken, Schnittwunden. Darunter schreibt die Judoka von einer „verleumderischen Verteidigung“, die über das „Blut auf dem Boden ihrer Wohnung“ augenscheinlich hinwegsieht. „Was hat gefehlt? Vielleicht der Tod am Ende?“, so Pinot unter dem Foto.

Auch schildert sie die Nacht des Streits: „Ich wurde beleidigt (...), mein Kopf mehrmals gegen den Boden geschlagen“. Sie soll sich zu den Nachbarn gerettet haben, die den Notruf alarmierten. „Wahrscheinlich war es Judo, das mich gerettet hat“, schreibt die Olympiasiegerin und weiter: „Meine Gedanken sind auch bei denen, die nicht das gleiche von sich behaupten können.“ 

Schmitts andere Version

Pinots Lebensgefährte bestreitet den Tathergang und beschuldigt sie, den Streit begonnen zu haben. „Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie eine Frau geschlagen, das ist Unsinn“, sagte er bei der Anhörung vor Gericht. Französische Medien berichten von blauen Flecken in seinem Gesicht, während er den Vorfall als Streit zwischen Liebenden beschreibt.

Die Festnahme ereignete sich nur wenige Tage vor seinem geplanten Amtsantritt als Cheftrainer der israelischen Judo-Nationalmannschaft der Frauen. Der Nachrichtenagentur AFP zufolge habe der israelische Judoverband nun „jeglichen Kontakt mit Schmitt abgebrochen“.

(evdin)

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