Jährliches Ranking

BBC widmet „100 Women“-Liste afghanischen Frauen

Nicht aus Afghanistan, trotzdem auf der Liste: Malala Yousafzai, Friedensnobelpreisträgerin, floh einst aus Pakistan vor den Taliban.
Nicht aus Afghanistan, trotzdem auf der Liste: Malala Yousafzai, Friedensnobelpreisträgerin, floh einst aus Pakistan vor den Taliban.(c) 2017 Getty Images
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Die Hälfte der jährlichen „100 Women“-Liste der BBC sind heuer Frauen aus Afghanistan. Ein Programm-Schwerpunkt erzählt Geschichten des Neustarts.

Seit 2013 verlautet die BBC eine jährliche Liste von 100 inspirierenden und einflussreichen Frauen, begleitet wird diese  von einem multimedialen Programmschwerpunkt quer durch die Kanäle. Als Reaktion auf die verheerenden politischen Verhältnisse in Afghanistan widmet die BBC 2021 die Hälfte dieser Liste afghanischen Frauen.

Neubeginn und Veränderung

Die heurige Liste steht unter dem Motto „Reset“, also „Neustart“. Es sollen speziell Frauen geehrt werden, die dazu beitragen, Gesellschaft, Kultur und Politik neu zu gestalten. Darunter befinden sich prominente Gesichter wie etwa Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai, die nigerianische Autorin Chimamanda Ngozi Adichie oder Samoas erste weibliche Ministerpräsidentin Fiamē Naomi Mata'afa. Doch auch Brautmodendesignerin Vera Wang, Schauspielerin und Produzentin Rebel Wilson oder Ex-Model Halima Aden finden sich auf der Liste.

50 Plätze der Liste wurden an afghanische Frauen vergeben. Viele von ihnen sind durch die Machtübernahme der Taliban im Sommer dieses Jahres an der Ausübung ihres Berufes gehindert oder gar in Lebensgefahr. Unter den Namen finden sich nicht nur politische Aktivistinnen, sondern auch Persönlichkeiten wie Mohadese Mirzaee, Afghanistans erste Linienpilotin, Bergsteigerin Fatima Sultani oder Schmuckdesignerin Saeeda Etebari. Auch Amena Karimyan, Astronomin und Wissenschaftlerin, findet sich auf der Liste. Sie hat in Österreich zuletzt für Schlagzeilen gesorgt, weil ihr - trotz ausgestelltem Schutzbrief - kein Visum für die Einreise nach Österreich aisgestellt wurde.  Bei einigen der Frauen wird auf ein Foto oder den vollen Namen verzichtet - die Bekanntgabe ihrer Identität wäre zu gefährlich. So etwa die Geschichte der afghanischen Fußballerin Sahar, die im Austausch mit der US-amerikanischen Fußballerin Megan Rapinoe erzählt wird.

Valeria Perasso, Produzentin des Programmschwerpunkts, erläutert dazu: „100 Women nutzt die unglaubliche Reichweite der BBC, um die Geschichten von Frauen auf der ganzen Welt zu erzählen. Sie wagen einen Neustart und schaffen nachhaltige Veränderungen. Das Jahr 2021 war ein Jahr, in dem viele Frauen, besonders in Afghanistan, ihr Leben neu orientieren mussten.“ Auch andere Geschichten werden in der Form eines Briefwechsels mit weiblichen Führungskräften aus aller Welt oder im austauschenden Gespräch erzählt. So diskutiert etwa Halima Aden, die erste Frau, die mit Hijab auf dem Cover der britischen Vogue zu sehen war, die Zukunft der Modeindustrie mit dem US-amerikanischen Modedesigner Tommy Hilfiger. 

>> Zur Liste der 100 Frauen

(chrima)

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