Jugendagenden

Staatssekretärin Plakolm: "Erster offizieller Besuch bei Rat auf Draht"

Claudia Plakolm im Gespräch mit der "Presse".
Claudia Plakolm im Gespräch mit der "Presse".Die Presse (Clemens Fabry)
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Sie wolle die psychische Gesundheit von jungen Menschen in den Fokus rücken, verspricht Claudia Plakolm, die als Staatssekreätärin die Interessen der Jugend vertreten wird. Dafür will sie auch auf präventive und niederschwellige Angebote setzen.

Als jüngstes Mitglied der aktuellen Bundesregierung wurde die 27-jährige Oberösterreicherin Claudia Plakom (ÖVP) vor zwei Wochen als Staatssekretärin angelobt, in dieser Position wird sie im Kanzleramt künftig die Agenden und die Interessen der Jugend vertreten.

Die psychische Belastung dieser Altersgruppe sei während bzw. aufgrund der Pandemie „besorgniserregend“, wie eine Studie der Donau-Universität Krems gezeigt hatte. Die Jugend hat vor diesem Hintergrund große Erwartungen an sie. Und die beginnen bereits im Gesetzesänderungsprozess, wie Fiona Herzog von der Bundesjugendvertretung im Ö1-"Morgenjournal“ am Montag einfordert. Sie kritisierte dort, dass es derzeit keinen dezidierten Jugendausschuss im Nationalrat gebe, dabei wäre es „relevant, einmal zu evaluieren, wie Gesetzte für Jugendliche und auf Jugendliche wirken.“

Sie werde jeden Mittwoch im Ministerrat ihre Stimme einbringen, versprach die neue Staatssekretärin, ebenfalls im Ö1-"Morgenjournal“. Man habe mit der österreichischen Jugendstrategie bereits „ein tolles Instrument“, mit dem jährlich die Situation bewertet werde; und zudem funktioniere es ressortübergreifend. So legt auch Plakom ihre Aufgabe an: „Meine Aufgabe ist, die Themen voranzutreiben und ressortübergreifend gut zusammenzuarbeiten."

Psychische Belastungen für Jugendliche

Ihr erster offizieller Besuch als Staatssekretärin habe sie zur Telefonhotline „147 - Rat auf Draht“ geführt, die zuletzt von einer Überlastung aufgrund der Auswirkungen von Corona auf die Jugend geklagt hat. Ihr sei es ein Anliegen, die psychische Gesundheit von jugendlichen Menschen in den Fokus zu rücken, so Plakolm. Konkret wurden dafür von Finanz- und Gesundheitsministerium 13 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, „die schleunigst investiert werden müssen“. 

Dafür müsse man auch präventiv ansetzen und niederschwellige Angebote garantieren. Etwa, indem wie bei „Rat auf Draht“ neben der Beratung am Telefon auch auf Video und Chat gesetzt werde.

Auch das Klima auf der Agenda?

In Bezug auf das Klima forderte die Jugend „mehr Mut“ von der neuen Staatssekretärin. Klara Butz etwa von „Fridays for Future“ wünschte sich „mutige Statements, anstatt die Klimabewegung runterzudrücken“. Sie fühle sich nicht „ganz so stark“ in den Anliegen vertreten, die die Jugend tatsächlich gerade beschäftigen.

Konkret sind die aktuell für Aufregung sorgenden Autobahnprojekte gemeint, wo sich Claudia Plakolm eher für das Fortführen von Straßenbauten ausgesprochen hätte, so die Kritik, wo es doch eigentlich um den Ausbau des öffentlichen Verkehrs ginge. Genau darum ginge es auch ihr, betonte Plakolm am Montagmorgen. „Öffentlicher Verkehr und Straßenbau sind keine Widersprüche", betonte sie. Mit dem Klimaticket habe man bereits einen ersten guten Schritt getätigt, „definitiv großen Aufholbedarf“ habe man aber, wenn es um den Ausbau ginge, räumte Plakolm ein. Gerade wenn es darum ginge, die ländlichen Regionen zu erschließen.

Offiziell werden ihre Agenden noch vor Weihnachten übergeben, die derzeit noch in den Händen von Familien Susanne Raab (ÖVP) liegen. Es seien nur noch „feine Abstimmungen ausstehend“. „Ich werde diejenige sein, die jeden Mittwoch im Ministerrat die Pacemakerin für Jugendthemen sein wird“, versprach Plakolm noch einmal. „Lästig sein“ kann sie, betonte sie, das habe sie gelernt.

(Red. )

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