Coronapandemie

Italiens Krankenpfleger beklagen Eskalation von Angriffen

Ein Bild aus einer Intensivstation in Rom.
Ein Bild aus einer Intensivstation in Rom.APA/AFP/ALBERTO PIZZOLI
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In italienischen Krankenhäusern herrschen in der aktuellen, neuen Infektionswelle schwierige Zustände. Elf Regionen wurden zu einer gelben Zone hochgestuft.

Die Gewerkschaft der italienischen Krankenpfleger beklagt eine "beschämende Eskalation der Gewalt" gegen das Gesundheitspersonal, das sich seit einigen Wochen in einer neuen heiklen Phase des Kampfes gegen das Coronavirus engagiert. Dies berichtete Antonio De Palma, der Vorsitzende von „Nursing Up", der Gewerkschaft der Krankenpfleger.

Der Verband beklagte schwierige Situationen in den römischen Krankenhäusern. Eine Krankenschwester wurde von einem Patienten gebissen, eine Fingerkuppel musste ihr entfernt werden. Ein Krankenpfleger im römischen Krankenhaus Tor Vergata wurde wiederholt in die Brust geschlagen, bis er zu Boden fiel. Und ein 71-jähriger Mann ging mit einem Schraubenzieher auf die Krankenschwestern los.

„Reale Gefahr neuer Probleme"

"Der dramatische Anstieg der Krankenhauseinweisungen mitten in der vierten Coronavirus-Welle birgt die reale Gefahr neuer Probleme in einem bereits schwer belasteten Gesundheitssystem. Angesichts des chronischen Personalmangels und der unaufhaltsamen Zunahme von Infektionen herrscht vor allem in den Notaufnahmen der Krankenhäuser ein regelrechtes Chaos. Stress, Angst und häufig auch die völlig unzureichende Ausstattung der Krankenhäuser erschweren die Situation", beklagte „Nursing Up".

Im römischen Krankenhaus Sant'Andrea würden über 80 Menschen auf eine Behandlung warten, von denen mehr als die Hälfte einen Krankenhausaufenthalt benötigen würden. "Wir nicht sicher, ob wir über genügend Plätze verfügen", so De Palma.

Masken im Freien verpflichtend

Die Regionen Lombardei, Piemont, Latium und Sizilien werden am Montag wieder als gelbe Zonen mit mäßigem Covid-Risiko eingestuft, so das Gesundheitsministerium. Sie werden zusammen mit Ligurien, den Marken, Venetien, Friaul-Julisch Venetien, den autonomen Provinzen Trient und Bozen sowie Kalabrien auf der gelben Liste stehen, die insgesamt also elf Regionen umfasst. Die wichtigste Änderung, die mit dem Wechsel von der risikoarmen weißen auf die gelbe Zone verbunden ist, besteht darin, dass das Tragen von Gesichtsmasken im Freien obligatorisch wird.

(APA)

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