Freundliche Geste im Stadtraum: der Zubau der FH St. Pölten vom Architekturbüro NMPB.
Architektur

Was eine gute Universität ausmacht

Heute braucht es an Hochschulen nicht mehr nur gut ausgestattete Labore und Hörsäle, sondern auch Bereiche für informelles Zusammentreffen sowie Projekträume für selbstständiges Arbeiten. Die FH St. Pölten agiert mit ihrem Erweiterungsbau auf der Höhe der Zeit.

Von Loris Malaguzzi, dem Begründer der „Reggio-Pädagogik“, stammt die viel zitierte Behauptung, der Raum sei – nach den Mitschülern und den Lehrern – der „dritte Pädagoge“. Entstanden in den 1960er-Jahren im Bereich der Kindergartenpädagogik, in der mit Maria Montessoris Prinzip der „vorbereiteten Umgebung“ bereits eine explizit raumverständige pädagogische Praxis etabliert war, brauchte die Idee des „dritten Pädagogen“ einige Jahrzehnte, bis sie auch Volksschule und Gymnasium erfasste. Heute reicht es nicht mehr, wenn Architektur in der Schule einen neutralen Hintergrund bietet. Sie muss gut gestaltete Reviere zur Verfügung stellen: für die Jagd nach Wissen und für das Training im kultivierten Umgang miteinander.

Auch Universitäten und Fachhochschulen brauchen solche Reviere. Dass sich das Selbstverständnis dieser Institutionen gewandelt hat, zeigt sich in der Wortwahl: Zu den klassischen Begriffen Lehre und Forschung ist das Lernen als gleichwertige Aktivität getreten, für die es in den Gebäuden und Freiräumen optimale Bedingungen braucht. Dazu gehören nicht nur gut ausgestattete Labore und Hörsäle, sondern auch Bereiche für informelles Zusammentreffen und Projekträume, in denen Studierende selbstständig miteinander arbeiten können.

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