Wer an Archäologie denkt, kommt nicht um Heinrich Schliemann und seinen hemdsärmeligen Furor bei der Suche nach dem antiken Troja herum. Die Wissenschaft hat Zweifel. Hat das Marketinggenie getrickst?
Reiche Männer behängen ihre meist jüngeren Frauen gerne mit Juwelen. Sophia, die griechische Ehefrau von Heinrich Schliemann, trug gar einen jahrtausendealten Schmuck auf Stirn und Dekolleté. Ihr Porträt, 1873 der Weltpresse präsentiert, wurde unter dem Titel „Schatz des Priamos“ weltbekannt. Gehörte der Schmuck einst Helena, der Frau, die nach Homer durch ihre Schönheit die antike Männerwelt betörte und so den Trojanischen Krieg auslöste? Denn er, so Schliemann, war der Entdecker von Troja. Und ein außerordentliches Marketinggenie, wie wir heute wissen. Auch ein Betrüger?