Philosophie

Wir brauchen gute Verschwörungstheorien

Alles nur Verschwörungstheoretiker – und damit nicht ernst zu nehmen? Eine Demo gegen Lockdowns und Covid-Impfungen in Paris, im März 2021.
Alles nur Verschwörungstheoretiker – und damit nicht ernst zu nehmen? Eine Demo gegen Lockdowns und Covid-Impfungen in Paris, im März 2021.Reuters
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Flache Erde, fatale Vakzine: Können wir eine ganze Klasse an Thesen ablehnen? In Fachkreisen ist man sich da nicht so sicher.

Die Erde ist flach. Die Mondlandung fand nie statt. Vakzine werden uns aufgezwungen, um uns besser zu kontrollieren. Das klingt so absurd, dass sich keine Beschäftigung damit lohnt. Wenn es dann noch heißt, die muslimische Einwanderung sei ein gesteuerter Genozid an den Weißen, wird es richtig ungustiös. Manche ärgern sich darüber, andere lachen, wieder andere schütteln nur den Kopf. Alles Reaktionen, mit denen wir etwas schnell abwehren und unter den Tisch kehren. Aber seltsam: Philosophen machen sich durchaus ernsthafte Gedanken über den epistemisch richtigen Umgang mit Verschwörungstheorien. Diese Frage wird in ihren Fachzeitschriften lebhaft diskutiert. Warum?

Einer der häufigsten Vorwürfe an Verschwörungstheoretiker lautet: Sie machen Denkfehler, leiden an kognitiven Verzerrungen, einer paranoiden Gedankenwelt. Weitere Fixpunkte im intellektuellen Sündenregister: Die Falschdenker wittern verräterische Muster, wo es keine gibt, suchen sich aus den Informationen nur das heraus, was zu ihrer These passt, und tauschen sich darüber in den Echokammern sozialer Medien aus. Kurz: Sie denken und agieren irrational.

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