Biologie

Braunbären bleiben auch im Schlaf gesund

Faul sein und trotzdem fit? Funktioniert bei Braunbären.
Faul sein und trotzdem fit? Funktioniert bei Braunbären. Getty Images
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Untersuchungen an wild lebenden Bären in Skandinavien könnten auch für den Menschen aufschlussreich sein. Denn trotz enormer Fettreserven erleiden die Tiere während ihres Winterschlafs keine Stoffwechselstörungen.

Wer um diese Jahreszeit das Gefühl hat, der Gesundheit zuliebe abspecken zu müssen, mag den Skandinavischen Braunbären um eine besondere Eigenschaft beneiden. Denn der Ursus arctos gilt mit seinem Wintergewicht als fettleibig und dennoch als objektiv fit. Obwohl sich seine Körpermasse zwischen Frühjahr und Herbst nahezu verdoppelt, um dem Tier im Winter das Überleben zu sichern, wirkt sich der erhöhte Lipidspiegel – anders als beim Menschen – nicht negativ auf die Gesundheit aus. Denn Bären verfügen über Gegenmechanismen, um ihr Blutplasma und ihre Muskeln zu schützen. Dadurch wird jene Fettstoffwechselstörung vermieden, die beim Menschen als „atherogene Hyperlipidämie“ bekannt ist (eine massive Zunahme von Fetten im Blut, die Atherosklerose bewirken kann).

Wodurch dieser spezielle Schutz entsteht, konnten Wissenschaftler in einem internationalen Projekt, geleitet von der Vet-Med-Uni Wien, an frei lebenden Braunbären erforschen und publizieren. Dass winterschlafende Bären trotz ihrer Inaktivität keine Fettstoffwechselstörung bekommen, erklärt der Ökophysiologe Sylvain Giroud durch die Fähigkeit der Tiere, Lipide (also Fette und fettähnliche Stoffe) zu recyceln, und zwar durch Lipoproteine (Proteine, die Lipide vom weißen Fett zum Muskel und von dort weiter zur Leber transportieren).

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