Leitartikel

Rendi-Wagners Chance und Doskozils Mut

Pamela Rendi Wagner und Hans Peter Doskozil
Pamela Rendi Wagner und Hans Peter Doskozil (c) imago images/CHROMORANGE (CHROMORANGE / Weingartner via www.imago-images.de)
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Die Sozialdemokraten müssten nach allen Regeln der politischen Kunst auf Platz eins vor der Übernahme des Kanzleramts stehen. Doch das verhindern führende Genossen selbst.

Die 20er-Jahre sollen nicht golden, sondern rot werden. So oder so ähnlich hoffen und jubeln nicht wenige Publizisten und Politiker links der Mitte im deutschsprachigen Raum: Mit Deutschland wurde das mit Abstand wichtigste Land in Europa von christlich-sozial auf bunt-links gedreht. In Frankreich steht der linksliberale Emmanuel Macron vor seiner Wiederwahl. Die letzten siegreichen Konservativen haben EU, Gartenparty oder Regierungsamt wie Boris Johnson und Sebastian Kurz schon verlassen oder sind gerade am Zusammenpacken. Sogar in den USA sind die als Demokraten wirtschaftsliberal getarnten Sozialdemokraten dabei, ein schüchternes Sozialsystem aufzubauen.

Covid-19 hat geholfen, den starken Versorgungsstaat wieder allseits beliebt zu machen. Soziale Unterschiede bemerken in einer Krise alle stärker, im Lockdown und mit Home-Schooling wird der eigene finanzielle Rahmen bei Wohnen, privater Infrastruktur und Kinderbetreuung sofort schlagend. In den Zehnerjahren war alles viel entspannter, die zentralen Fragen lauteten schlicht: Wie geben wir das Steuergeld aus? Und wohin geht die nächste Urlaubs- oder Bildungsreise?

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