Marsch

Festnahmen bei Corona-Demo in Wien - Ausschreitungen in Leipzig

In Wien kam es zu Anzeigen und Festnahmen.
In Wien kam es zu Anzeigen und Festnahmen.(c) APA/HANZ PUNZ
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10.000 Personen demonstrierten Schätzungen der Polizei zufolge am Samstag wieder gegen die Corona-Maßnahmen. Es kam zu mehreren Festnahmen und Anzeigen. In Leipzig stürmten Maßnahmengegner die Uniklinik.

In Wien waren am Samstag wieder mehrere Kundgebungen gegen die Corona-Maßnahmen angemeldet. Es kam zu einigen Zwischenfällen, die Polizei setzte Pfefferspray ein und nahm einige Personen nach Verstößen gegen die Covid-Verordnung bzw. wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt fest. Es gab auch Anzeigen, weil keine Masken getragen wurden, hieß es bei der Exekutive auf Anfrage.

Es nahmen wesentlich weniger Menschen an den Demos teil, als zuletzt. Am Nachmittag fusionierten sich die einzelnen Kundgebungen zu einem Marsch, an dem Schätzung der Polizei zufolge 10.000 Personen teilnahmen. In sozialen Netzwerken kursierten Fotos von der Demonstration, wo unter anderem eine Fahne der antisemitischen Qanon-Bewegung zu sehen ist.

Woche für Woche im Einsatz

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) erklärte im Anschluss in einer Aussendung: "Ich danke allen Polizistinnen und Polizisten, die heute im Einsatz standen für ihr umsichtiges und konsequentes Handeln. Die Festnahmen, aber auch die hohe Zahl an Anzeigen zeigen einmal mehr die großen Herausforderungen, die hier Wochenende für Wochenende, seit mehr als einem Jahr, gemeistert werden. Das Versammlungsrecht ist ein hohes Gut - das von der Polizei gewährleistet und geschützt wird. Aber es darf nicht für unsolidarische und demokratiefeindliche Handlungen missbraucht werden. Das entschlossene und bestimmte Einschreiten wird so fortgesetzt werden."

Massive Ausschreitungen in Leipzig

Dutzende Gegner der Corona-Maßnahmen sind in Leipzig am Samstag ebenfalls zu einem ihrer als "Spaziergänge" deklarierten Protestmärsche ausgerückt. Dabei haben sie das Gelände der Uniklinik (UKL) gestürmt. Nach Angaben einer Polizeisprecherin hatte der Protestzug von "mehreren hundert" Menschen am Samstagnachmittag nahe dem Völkerschlachtdenkmal begonnen und war dann in der Nähe der Klinik für Psychiatrie von der Polizei gestoppt worden.

Dort seien dann Dutzende auf das Gelände der zur UKL gehörenden Psychiatrie-Klinik gestürmt - vermutlich in der Hoffnung, dem Polizeikessel zu entkommen.

Auf Videos, die auf Twitter veröffentlicht wurden, war zu sehen, wie einige Polizisten am Tor zu dem Gelände noch vergeblich versuchen, die Menge zurückzuhalten. Doch waren sie dem Ansturm offensichtlich nicht gewachsen. Der Polizeisprecherin zufolge stellte die Polizei die Identität der Eingedrungenen für mögliche strafrechtliche Ermittlungen fest. Die restlichen "Spaziergänger" seien nach einer Identitätskontrolle wieder gehen gelassen worden.

(APA)

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