Prognose

Rekordhoch bei Goldpreis erwartet

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Heraeus-Experten sehen drei Preistreiber.

Eine hohe Inflation und ein schwächerer US-Dollar könnten den Goldpreis nach Einschätzung des Handelshauses Heraeus heuer auf ein Rekordhoch treiben. In der Spitze sei ein Preisanstieg für eine Feinunze bis auf 2120 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) möglich, hieß es in dem vorige Woche veröffentlichten Jahresausblick von Heraeus Precious Metal. Damit würde der Goldpreis das bisherige Rekordhoch von 2075 Dollar vom Sommer 2020 übertreffen. Zuletzt lag er bei knapp 1800 Dollar – und damit sogar unter dem Niveau von vor einem Jahr.

„Das Risiko anhaltender Inflation ist positiv für Gold“, heißt es im Jahresausblick. Nach Einschätzung der Heraeus-Experten liegen mit der US-Notenbank (Fed) und der Europäischen Zentralbank (EZB) die beiden führenden Notenbanken der Welt bei der Inflationsbekämpfung „weit hinter der Entwicklung zurück“. Auch wenn die Fed mittlerweile auf die erste Leitzinserhöhung seit Beginn der Coronakrise zusteuert, werden die Zinsschritte den Fachleuten zufolge nur langsam erfolgen. Der Realzins, also der Zinssatz nach Abzug der Inflationsrate, werde daher deutlich negativ bleiben.

Der Dollar und die Geopolitik

Einen weiteren möglichen Preistreiber sehen die Heraeus-Experten auch in der Entwicklung des Dollar. „Der Dollar könnte schwächer werden, was einen höheren Goldpreis unterstützt“, hieß es. Außerdem könnte Gold als Krisenwährung profitieren, falls es zu einer Eskalation des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine kommen sollte, sagte Henrik Marx, Leiter Edelmetallhandel Heraeus Precious Metal.

Zudem dürften laut Heraeus-Experten die Zentralbanken ihr Goldreserven weiter aufstocken. Auch sei mit einem leichten Anstieg der Nachfrage nach Goldschmuck zu rechnen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.01.2022)

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