Rafael Nadal, 35, konterte das Power-Tennis des zehn Jahre jüngeren Daniil Medwedew mit Slice und Aufschlag-Volley. Die Taktik ging auf, entscheidend für den Gewinn der Australian-Open und den 21. Grand-Slam-Titel aber war wie so oft die Psyche.
Mit dem 21. Grand-Slam-Triumph von Rafael Nadal haben die Australian Open am Sonntag einen denkwürdigen Abschluss gefunden. Der Spanier setzte sich im Finale gegen den Russen Daniil Medwedew nach 5:24 Stunden und 0:2-Satzrückstand noch mit 2:6, 6:7 (5), 6:4, 6:4, 7:5 durch und führt die ewige Grand-Slam-Bestenliste damit vor Novak Djoković und Roger Federer (jeweils 20 Titel) an. Zudem ist Nadal nun neben Djoković, Rod Laver und Roy Emerson der erst vierte Spieler, der alle vier Grand Slams mindestens zwei Mal gewinnen konnte. Sein Premierensieg im Melbourne Park liegt stolze 13 Jahre zurück.
Dass Nadal ausgerechnet bei den Australian Open – seinem an Erfolgen gemessen schwächsten Grand Slam – die Geschichtsbücher neu schreiben würde, hatte vor wenigen Wochen noch kaum jemand für möglich gehalten. Aufgrund anhaltender Fußprobleme – sie begleiten den Spanier praktisch seit Beginn seiner Karriere – konnte Nadal 2021 ab Mitte Juni nur noch zwei Matches bestreiten, ehe er seine Saison im August vorzeitig beenden musste.