Zugleich mit der Einführung der Impfpflicht wird die 2-G-Regel abgeschafft und der Grüne Pass obsolet. Die schwarzen Landesfürsten reden wieder viel (zu viel) mit.
Seit fast zwei Monaten ist nun Karl Nehammer Bundeskanzler. Der ehemalige Innenminister legt die neue Rolle als Landespapa überraschend butterweich an. Wirtschaftskämmerer, Landesfürsten, Impfskeptiker, Maßnahmengegner: Für alle zeigt er samtpfotiges Verständnis. Und zur Peitsche serviert er unverzüglich Zuckerbrot. Also konterkariert er die Impfpflicht mit einer Impflotterie. Sicher werden viele Menschen am staatlich organisierten Glücksspiel teilnehmen: So altruistisch vulgo blöd, die Gewinnsummen mit den Steuerabgaben zu bezahlen, aber auf den Gewinn zu verzichten, werden nur wenige sein. An der oberösterreichischen Impftombola haben sich beispielsweise fast 340.000 Menschen (von 1,48 Millionen Einwohnern) beteiligt. Vor wenigen Tagen wurde der Hauptgewinner eruiert: Ein Hausrucker gewann einen BMW i3.
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Österreichweit hapert es allerdings noch an der Umsetzung der Impflotterie. Der ORF als ursprünglicher Lieblingspartner für die Steuergeldverschenkungsaktion fällt vermutlich aus: Man hat sich letztsekündlich doch noch auf dessen Verpflichtung zu Objektivität und parteipolitischer Äquidistanz besonnen. Aber vielleicht springt der Corona-Rebellensender Servus TV ein? Schließlich betont der Bundeskanzler ja immer wieder, wie wichtig es sei, Impfskeptiker dort abzuholen, wo sie sich gerade befinden. Wo also? Bei den wochenendlichen Demonstrationen?