Winterspiele in Peking

Olympia-Aus für Marita Kramer: "Ist die Welt wirklich so unfair?"

SKI JUMPING - FIS WC Ljubno
SKI JUMPING - FIS WC LjubnoGEPA pictures/ Matic Klansek
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Marita Kramer lieferte erneut einen positiven Corona-Test ab, der ÖSV strich sie darob von der Nennliste für die Winterspiele.

Durch einen weiteren positiven Corona-Test verliert Skisprung-Goldhoffnung Sara Marita Kramer endgültig das Rennen gegen die Zeit. Die Überfliegerin im Frauen-Weltcup wird die Olympischen Winterspiele wegen ihrer Corona-Infektion definitiv verpassen. Das gab das Österreichische Olympische Komitee am Dienstag bekannt. Die beiden Wettkämpfe mit Frauenbeteiligung finden bereits am 5. (Einzel) beziehungsweise 7. Februar (Mixed-Bewerb) statt.

"Kein Worte, keine Gefühle, nur Leere. Ist die Welt wirklich so unfair?", schrieb Kramer auf Instagram unter dem Hashtag #livinganightmare ("Ich lebe einen Albtraum"). Sie habe die vergangenen Jahre auf Olympia hingearbeitet und so viel Kraft und Zeit reingesteckt, um ihre Träume wahr werden zu lassen. "Nun fühlt es sich an, als wären meine Träume an einem Tag zerplatzt." Es werde Kraft brauchen, den Körper wieder mit Energie und neuen Träumen zu füllen, um das Feuer wieder zu spüren.

„Sara tut mir persönlich sehr leid. Aber ihr CT-Wert ist leider aktuell so gering, dass eine planmäßige Einreise nach China (mit einem geforderten CT-Wert über 35) unmöglich erscheint“, sagte Mario Stecher, der Sportliche Leiter Nordisch des ÖSV. „Wir müssen sie deshalb schweren Herzens von der Olympia-Nennliste streichen.“ Die 20-jährige Salzburgerin Lisa Eder (20) wird nachnominiert. Für den Wechsel bedarf es noch einer Genehmigung durch das Internationale Olympische Komitee, teilte das ÖOC mit.

Zuletzt in Top-Form

Bei Großereignissen will es für die aktuell beste Skispringerin der Welt weiterhin nicht klappen. Als Favoritin beider WM-Einzelbewerbe in Oberstdorf war die Salzburgerin im Vorjahr an einer Jury-Entscheidung bzw. ihren Nerven gescheitert. Damals erhielt sie jeweils „Blech“, nun muss sie als sechsfache Saisonsiegerin überhaupt zuschauen. „Sara war zuletzt in Top-Form und wäre für Peking unbestritten unsere größte Medaillenhoffnung gewesen“, sagte Stecher.

Selbst wenn Kramer am (morgigen) Mittwoch schon negativ sein sollte, geht es sich mit einem Einsatz im Einzel aufgrund der Einreisebestimmungen nicht mehr aus. Infolge eines positiven Testergebnisses sind vier aufeinanderfolgende negative PCR-Testergebnisse im zeitlichen Abstand von mindestens 24 Stunden erforderlich.

Kramer, die wenige Tage vor dem geplanten China-Hinflug das erste Springen von Willingen am vergangenen Samstag gewonnen hatte, wurde am selben Tag positiv getestet und hatte isoliert von ihren - allesamt negativ getesteten - Teamkolleginnen die Heimreise angetreten. Kramer und alle Beteiligten klammerten sich dabei noch an den dünnen Strohhalm, ein zunächst „hoher Ct-Wert“ nämlich, aufgrund dessen ein Antreten bei Olympia noch nicht aufgegeben worden war.

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