1. Februar

Für Dänemark ist Corona seit heute nicht mehr "gesell­schafts­kritisch"

Keine Maskenpflicht, keine 3-G-Pflicht auf dem Fischmarkt in Kopenhagen.
Keine Maskenpflicht, keine 3-G-Pflicht auf dem Fischmarkt in Kopenhagen.APA/AFP/Ritzau Scanpix/LISELOTTE
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Mit 1. Februar wird Covid-19 wird nicht mehr als "gesellschaftskritische Krankheit" eingestuft. Maskenpflicht gibt es keine mehr, auch der Coronapass ist nicht mehr nötig. Und auch Norwegen lockert.

Trotz weiterhin hoher Neuinfektionszahlen fallen in Dänemark am Dienstag praktisch alle Corona-Beschränkungen weg. In dem nördlichen EU-Land muss dann kein Mund-Nasen-Schutz mehr getragen werden. Auch Nachweise über Impfungen, Genesungen und negative Tests per Corona-Pass sind nicht mehr nötig. Großveranstaltungen können ungehindert über die Bühne gehen. Auch das Nachtleben darf wieder stattfinden. Covid-19 wird nicht mehr als "gesellschaftskritische Krankheit" eingestuft.

Im September vergangenen Jahres hatte sich Dänemark schon einmal vollends von den Beschränkungen verabschiedet. Dann stiegen die Neuinfektionszahlen aber wieder an, weshalb sie nach und nach wieder eingeführt wurden. Heute hat das EU-Land eine tägliche Zahl an Neuinfektionen im mittleren fünfstelligen Bereich - das sind Höchststände, die vor dem Aufkommen der Omikron-Variante des Coronavirus im November kaum vorstellbar waren.

Lage in den Krankenhäusern unter Kontrolle

Diese Zahlen haben sich jedoch nicht so stark wie befürchtet auf den Intensivstationen niedergeschlagen. Mildere Krankheitsverläufe bei Omikron-Ansteckungen und hohe Impfzahlen sind die wesentlichen Gründe dafür, weshalb sich die Dänen zur umfassenden Lockerung entschieden haben. Vereinzelte Einreiseregeln vor allem für Ungeimpfte bleiben als einzige Beschränkung bestehen.

In Dänemark ist mittlerweile auch eine Unterart der Omikron-Variante dominant. BA.2 hat zuletzt für immer weiter ansteigende Neuinfektionszahlen gesorgt. Die wohl noch leichter übertragbare Untervariante könnte aus Expertensicht zu einer Verlängerung der derzeitigen Infektionswelle in Deutschland und Österreich führen. "BA.2
wird sich auch bei uns durchsetzen", schrieb der deutsche Immunologe
Carsten Watzl am Montag auf Twitter. Der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie bezog sich auf eine noch nicht von externen Fachleuten begutachtete Studie aus Dänemark zu dem Omikron-Subtyp. In Österreich ist noch BA.1 vorherrschend, die usprüngliche Omikron-Mutante.

Einen ähnlichen Weg wie Dänemark haben bereits auch Irland und Südafrika gewählt.

Norwegen schenkt wieder Alkohol aus

Norwegen lockert ebenfalls einige Corona-Regeln. Bereits ab Dienstagabend um 23 Uhr gibt es unter anderem keine Begrenzungen für den Ausschank von alkoholischen Getränken mehr. Der Breitensport und andere Freizeitaktivitäten können nach Regierungsangaben ohne Einschränkungen wieder voll aufgenommen werden, Kinos, Theater und Kirchen können wieder voll besetzt sein.

Teilnehmerbeschränkungen werden für Zusammenkünfte ebenso aufgehoben wie die Testpflicht für Einreisende. Die Maskenpflicht in Geschäften, im öffentlichen Nahverkehr und in anderen Situationen mit möglichem Gedränge bleibt dagegen bestehen, wie Ministerpräsident Jonas Gahr Støre am Dienstagabend auf einer Pressekonferenz in Oslo sagte. Die generelle Ein-Meter-Abstandsregel bleibt ebenfalls bis auf Weiteres in Kraft.

"Heute sind wir endlich dorthin gekommen, dass wir viele der Infektionsschutzmaßnahmen aufheben können, mit denen wir den Winter über gelebt haben", sagte Støre. Man wisse nun, dass die Krankheitslast durch die Omikron-Variante des Coronavirus geringer sei und die Impfstoffe sehr vielen Menschen in Norwegen einen guten Schutz lieferten. Deshalb könne man viele Maßnahmen aufheben, obwohl die Neuinfektionszahlen schnell steigen. Um die Kontrolle zu behalten, müssten jedoch einige Maßnahmen bleiben.

Die norwegische Regierung strebt an, die letzten Beschränkungen bis zum 17. Februar aufzuheben - wenn sich die Lage wie erwartet weiter entwickelt.

(APA/dpa)

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