Die Hoffnung der EU darauf, vertiefte Sicherheitspartnerschaften mit Afrikas Regierungen zu knüpfen, zerbröselt zwei Wochen vor dem lange verschobenen Gipfeltreffen mit der Afrikanischen Union.
Wenn's nicht läuft, läuft's nicht: kaum ein Tag scheint derzeit zu vergehen, in der die EU nicht schlechte Nachrichten aus Afrika ereilen. Die Militärjunta in Mali wirft Frankreichs Botschafter aus dem Land, dann putschen die Männer in Uniform nebenan in Burkina Faso, ehe es auf dieselbe Weise fast den Präsidenten von Guinea-Bissau erwischt, und dann warnt am Dienstag Unicef, dass schon bald fast sieben Millionen Äthiopier ohne ausländische Hilfe zu verhungern drohen (was durch den Bürgerkrieg im Land nicht leicht zu organisieren sein wird).
Für Hiobsbotschaften gibt es nie einen guten Zeitpunkt. Der jetzige ist aber besonders ungünstig. Denn in zwei Wochen findet der ursprünglich für 2020 geplant gewesene Gipfel zwischen Europäischer und Afrikanischer Union in Brüssel statt. Der droht nun zu einer Farce zu werden. Denn von dem „Vertrauen und klaren Verständnis der beiderseitigen Interessen“, auf Basis derer die Europäer „eine erneuerte und vertiefte Partnerschaft“ schaffen möchten, ist mit freiem Auge wenig zu sehen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die EU nicht so recht weiß, was genau sie mit Afrika anfangen soll.