Als erfolgreichster Alpiner Österreichs bei Winterspielen räumt Matthias Mayer mit einer viel zitierten Mär auf: Olympia-Rennen sind eben keine Skirennen wie alle anderen auch. Zumindest auf der Piste fehlt nicht mehr viel auf die Allergrößten.
Ein Olympiasieger wird durchgereicht. Interviews im Zielraum, Flower Ceremony, eventuell ein Dopingtest, Händeschütteln (zumindest symbolisch), offizielle Pressekonferenz und dann gilt es in Yanqing auch noch vom Berg herunterzukommen. Matthias Mayer kam hier im Norden Pekings noch gar nicht dazu, über das Kapitel Skigeschichte zu sinnieren, das er gerade geschrieben hat. „Das muss ich für mich erst einordnen, das dauert noch.“
Zum Einordnen: Der Sieg im Super-G ist sein drittes Olympia-Gold nach Sotschi 2014 (Abfahrt) und Pyeongchang 2018 (Super-G), am Vortag in Yanqing hatte er schon Bronze in der Abfahrt geholt. Macht insgesamt vier Olympia-Medaillen, die Mayer nun zum erfolgreichsten Alpinen der Skination Österreich machen, noch vor Toni Sailer (3 x Gold) und Hermann Maier (2 x Gold, 1 x Silber, 1 x Bronze). International spielen nur noch Kjetil André Aamodt (4-2-2) und Alberto Tomba (3-2-0) in dieser Liga. Und keiner aus diesem Duo ist freilich noch aktiv.