Ukrainekonflikt

Planen die USA einen Teil-Abzug des Botschaftspersonals aus Kiew?

Das Außenminister-Quartett Kuleba, Libavsky, Korcok und Schallenberg besprachen die Lage in Kiew.
Das Außenminister-Quartett Kuleba, Libavsky, Korcok und Schallenberg besprachen die Lage in Kiew.REUTERS
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In Diplomatenkreisen ist zu hören, dass die USA, Kanada und Großbritannien Botschaftspersonal von Kiew nach Lwiw verlegen könnten. Für Österreich komme das nicht infrage, sagt Außenminister Schallenberg.

Dem Vernehmen nach könnten die USA, Großbritannien und Kanada planen, Teile ihrer Botschaft nach Lemberg zu verlegen. Betroffen wären demnach nicht dringend erforderliche Mitarbeiter ("Non-Essential Staff"). Das erfuhr die „Presse" aus Diplomatenkreisen, auch die Austria Presse Agentur berichtete. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht. Österreich werde diesem Beispiel aber nicht folgen, stellte Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) bei seinem Besuch in Kiew klar.

„Unsere Augen und Ohren bleiben in Kiew"

Gegenüber der „Presse" hielt Schallenberg fest: "Wir halten hier die Stellung, unsere Augen und Ohren bleiben in Kiew". Der Außenminister beendete am Dienstagabend seinen zweitägigen Besuch in der Ukraine, den er gemeinsam mit seinen Amtskollegen aus der Slowakei (Ivan Korcok) und Tschechien (Jan Lipavsky) absolvierte.

Das Trio traf in der Hauptstadt Kiew mit Außenminister Dmytro Kuleba und Regierungschef Denys Schmyhal zusammen. Am späten Dienstagnachmittag stand auch noch ein Gespräch mit Präsident Wolodymyr Selenskij am Programm.

Die USA und ihre westlichen Verbündeten befürchten eine russische Invasion in der Ukraine. Sie verlangen einen Rückzug der an der ukrainischen Grenze versammelten rund 100.000 russischen Soldaten ins Hinterland. Russland dagegen will schriftliche Sicherheitsgarantien und ein Ende der Nato-Osterweiterung.

(Red.)

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