Jahresbilanz

Bauleistung von Strabag trotz Auftragsboom noch unter Vorkrisenniveau

(c) imago images/Arnulf Hettrich (Arnulf Hettrich via www.imago-images.de)
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Zum Ende des Geschäftsjahres wuchs der Auftragsbestand im Jahresabstand um 22 Prozent auf ein Rekordhoch von 22,5 Milliarden Euro, die Bauleistung erhöhte sich gegenüber dem ersten Coronajahr 2020 um vier Prozent auf 16,1 Milliarden Euro.

Österreichs größter Baukonzern Strabag hat sich 2021 mehr Aufträge denn je gesichert. Die Bauleistung konnte aber noch nicht an das Vorkrisenniveau von 2019 anschließen. Zum Ende des Geschäftsjahres wuchs der Auftragsbestand im Jahresabstand um 22 Prozent auf ein Rekordhoch von 22,5 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag bekanntgab. Die Bauleistung erhöhte sich gegenüber dem ersten Coronajahr 2020 um vier Prozent auf 16,1 Milliarden Euro.

Im Jahr vor der Pandemie hatte die Bauleistung 16,6 Milliarden Euro erreicht. "Wir konnten bei der Leistung zwar noch nicht an das Rekordjahr 2019 anschließen - das müsste 2022 gelingen", erwartet Konzernchef Thomas Birtel.

Geringere Marge für 2022 erwartet

Für 2021 zeichne sich aber "eine außerordentlich hohe EBIT-Marge" ab. Das Management rechnet mit einer Marge "nahe sechs Prozent" - ein Ausreißer nach oben, der auf das "Zusammentreffen von zahlreichen positiven Ergebniseinflüssen in allen Segmenten" zurückzuführen sei. Bei dem hohen Niveau wird es heuer nicht bleiben: "Wir sind sehr zuversichtlich, unser Ziel einer EBIT-Marge (EBIT in Relation zum Umsatz) von mindestens vier Prozent ab 2022 nachhaltig zu erreichen", hielt Birtel heute fest. Die Nettoinvestitionen (Cashflow aus der Investitionstätigkeit) sollten im laufenden Geschäftsjahr 550 Millionen Euro nicht überschreiten.

Die leicht erhöhte Bauleistung im zweiten Coronajahr 2021 ist der kräftigen Steigerung von zehn Prozent auf dem Heimatmarkt Österreich zu verdanken. Im Jahr davor hatte die vorübergehende Baueinstellung zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 das Geschäft hierzulande beeinträchtigt. Zuwächse gab es im abgelaufenen Geschäftsjahr unter anderem auch in Deutschland, Tschechien und "wegen laufender Megaprojekte" auch in Großbritannien.

Starker Auftragsbestand in unterschiedlichsten Sparten

Der Auftragsbestand habe sich besonders in den Heimatmärkten Deutschland und Österreich, aber auch in Kernmärkten wie Polen und Ungarn "dank zahlreicher neuer Projekte in den unterschiedlichsten Sparten" erhöht.

Dazu gehörten in Deutschland ein Büroturmkomplex für die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) in Frankfurt, eine Schiffbauhalle für den Industriekonzern Thyssenkrupp Marine Systems in Kiel sowie der sechsspurige Ausbau der BAB 8 bei Pforzheim auf 4,8 km Länge. Hinzu kamen zwei "Design&Build"-Projekte in Polen - die Realisierung eines zwölf Kilometer langen Abschnitts der Schnellstraße S19 und der Umfahrungsstraße S12 der Stadt Chelm. In Ungarn erhielt die Strabag Zuschläge für den zweispurigen Ausbau der Schnellstraße 67 auf einer Länge von zehn Kilometer, den Ausbau eines Eisenbahnabschnitts des TEN-T-Netzes und den Lückenschluss der Autobahn M6 zur kroatischen Grenze.

Leicht rückläufig entwickelte sich indes die Mitarbeiterzahl, die sich weltweit um 734 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf 73.606 verringerte (minus ein Prozent). Der Personalabbau sei im Wesentlichen durch die Fertigstellung der Tunnelbauarbeiten für das Megawasserkraftwerksprojekt Alto Maipo in Chile bedingt. Personal aufgenommen wurde dafür etwa in Großbritannien und Kroatien.

(APA)

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