Vor dem ersten Aufflammen des Ukraine-Konflikts im Jahr 2014 war Russland noch unter den Top Ten der heimischen Exportdestinationen. Seither hat sich die Bedeutung für Österreich etwa halbiert.
Wien. Die größte Gefahr sei eine Unterbrechung der Gasversorgung, sagt Wifo-Chef Gabriel Felbermayr am Dienstag im „Klub der Wirtschaftspublizisten“. Denn das könnte dazu führen, dass Gas rationiert werden muss. Haushalte würden dann bevorzugt werden, in der Industrie könnte es hingegen zu Produktionsunterbrechungen kommen. In einem solchen Szenario seien die derzeit prognostizierten fünf Prozent Wirtschaftswachstum für heuer „sicher nicht zu halten“, so Felbermayr.
Kommt es jedoch nicht zu diesem Worst-Case-Szenario, dann dürften die volkswirtschaftlichen Auswirkungen auf Österreich vorerst überschaubar bleiben, so Elisabeth Christen, Expertin für internationalen Handel beim Wifo, zur „Presse“. Vorerst setzten EU und USA nämlich vor allem auf „smart sanctions“, also gezielte Maßnahmen gegen dem Kreml nahe stehende Personen und Unternehmen beziehungsweise gegen die Separatistengebiete Donezk und Luhansk. Die wohl besonders viel Aufmerksamkeit erzielende vorläufige Aussetzung des Zertifizierungsverfahrens für die Gaspipeline Nord Stream 2 habe „unmittelbar keine Auswirkungen“.