Rückversicherer

Schwarze Zahlen für Swiss Re

Die Pandemie hat die Swiss Re weiter fest im Griff. Trotzdem wurde ein Gewinn erzielt.

Wien. Die Pandemie hat die Swiss Re hart getroffen. Zwar kehrte die Nummer zwei der Rückversicherungsbranche im vergangenen Jahr in die schwarzen Zahlen zurück, aber mit 1,44 Milliarden Dollar (1,3 Mrd. Euro) stand unter dem Strich deutlich weniger Gewinn als die von Analysten erwarteten knapp zwei Milliarden.

Ohne Aufwendungen vor allem für vermehrte Corona-Todesfälle hätte der Gewinn laut Swiss Re drei Milliarden Dollar betragen. 2020 hatten vor allem covidbedingte Schadenszahlungen noch zu einem Verlust von 878Millionen Dollar geführt. Hinzu kamen große Schäden durch Naturkatastrophen wie den Hurrikan Ida in den USA und das verheerende Flutereignis in Europa im Juli.

Die Prämieneinnahmen steigerte die Swiss Re vergangenes Jahr um 4,8 Prozent auf 42,73 Milliarden Dollar. Marktführer Münchener Rück hatte 2021 sein Gewinnziel übertroffen und die Dividende um zwölf Prozent erhöht. An ihre Anteilseigner will die Swiss Re wie im Vorjahr eine Dividende von 5,90 Schweizer Franken je Aktie ausschütten. Analysten hatten sich auch hier mehr ausgerechnet. Allerdings habe der Konzern die Ausschüttung in der Coronakrise noch nicht erhöhen wollen, sagte Finanzchef John Dacey in einer Telefonkonferenz.

Diesmal konnte der Rückversicherer seine Nettoprämien und Honorareinnahmen um knapp fünf Prozent auf 42,7 Milliarden Dollar steigern. Für eine weitere Steigerung hat der Konzern im Schaden- und Unfallgeschäft bereits einen Grundstein gelegt: Bei der Vertragserneuerung mit Erstversicherern zum Jahreswechsel setzte er im Schnitt vier Prozent höhere Preise durch und baute sein Geschäftsvolumen um sechs Prozent aus.

Der Angriff Russlands auf die Ukraine betrifft die Swiss Re laut Finanzchef Dacey nicht direkt. Der Rückversicherer sei in beiden Ländern kaum exponiert, sagte er. Dies gelte sowohl für das Rückversicherungsgeschäft als auch für die Kapitalanlagen.

Unterdessen setzt sich Konzernchef Christian Mumenthaler neue Ziele mit Blick auf die Eigenkapitalrendite: Sie soll im laufenden Jahr von 5,7 Prozent auf zehn Prozent steigen und bis 2024 rund 14 Prozent erreichen. Analysten nannten das Ziel ehrgeizig. Der Konzern will bei einer Investorenveranstaltung am 7.April über seine Strategie und Finanzziele informieren.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.02.2022)

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