Pandemie

Warum „Testen, testen, testen“ obsolet ist

Massenhaftes Testen ist ein Relikt aus einer Zeit ohne Impfstoffe. Mit einem differenzierten Screening kann die Ausbreitung des Virus effizienter eingedämmt werden.
Massenhaftes Testen ist ein Relikt aus einer Zeit ohne Impfstoffe. Mit einem differenzierten Screening kann die Ausbreitung des Virus effizienter eingedämmt werden.(c) Getty Images (Jan Hetfleisch)
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Mehr Tests bedeuten nicht zwangsläufig mehr epidemiologischen Nutzen. Bei der Eindämmung der Ausbreitung des Virus kommt es nicht darauf an, wie viele Personen getestet werden, sondern welche Personengruppen.

Auch über den März hinaus bleiben zehn Tests pro Monat für die gesamte Bevölkerung kostenlos – fünf PCR- und fünf Antigen-Schnelltests, wie Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) am Dienstag mitteilte. Damit wird zwar der Möglichkeit unbegrenzter Testungen (mit Ausnahmen für Risikogruppen) ein Riegel vorgeschoben, aber wer sich zweimal pro Woche testen lassen will, darf das auch künftig machen. Mit dieser Anpassung setzt Österreich im Wesentlichen den bisherigen Weg fort, der von zahlreichen Gesundheitsexperten kritisiert wird, weil die Strategie „Testen, testen, testen“ nicht (mehr) effizient ist.

Aber warum? Was soll falsch daran sein, so viele Personen wie möglich so häufig wie möglich zu testen, um unbewusst Infizierte rasch zu ermitteln, zu isolieren und ihre Umgebung vor Ansteckungen zu schützen – selbst dann, wenn der Großteil der Tests negativ ausfällt? Denn die positiv Getesteten wären ansonsten unerkannt geblieben, weil sie keine oder keine Covid-19-spezifischen Symptome zeigen, und hätten möglicherweise andere infiziert. Oder?

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