Interview

Gecko-Mitglied Bergthaler: "Wir sind nicht naiv. Wir wissen, dass wir benutzt werden"

Virologe und Gecko-Mitglied Andreas Bergthaler ist Professor für Molekulare Immunologie und Leiter des Instituts für Hygiene und Angewandte Immunologie am Zentrum für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie an der Med-Uni Wien.
Virologe und Gecko-Mitglied Andreas Bergthaler ist Professor für Molekulare Immunologie und Leiter des Instituts für Hygiene und Angewandte Immunologie am Zentrum für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie an der Med-Uni Wien.Die Presse / Clemens Fabry
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Virologe und Gecko-Mitglied Andreas Bergthaler von der Medizinischen Universität Wien spricht sich tendenziell gegen die angekündigte Verkürzung der Isolation für Infizierte aus. Die beste Waffe gegen eine Instrumentalisierung wissenschaftlicher Gremien durch die Politik sei Transparenz.

Am Mittwoch kehrt unter anderem die FFP2-Maskenpflicht in öffentlichen Innenräumen zurück. Die Frage, ob es angesichts der hohen Zahl an Neuinfektionen weitere Verschärfungen braucht, sei schwierig zu beantworten, sagt Virologe und Gecko-Mitglied Andreas Bergthaler, Professor für Molekulare Immunologie und Leiter des Instituts für Hygiene und Angewandte Immunologie am Zentrum für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie an der Medizinischen Universität Wien. „Die Grundstimmung in einem Teil der Bevölkerung ist die, dass dieser Teil keine zusätzlichen Maßnahmen mehr haben will. Was nützen also Regeln, wenn sie niemand einhält?“ Er appelliert daher an die Eigenverantwortung: „Um eine FFP2-Maske in Innenräumen zu tragen und auch sonst ein bestimmtes Maß an Vorsicht an den Tag zu legen, braucht es keine Pflichten und Vorgaben. Das vergangene Jahr hat gezeigt, dass es auch im April noch eine Welle geben kann. Es ist noch nicht vorbei, nur weil die Intensivstationen nicht voll sind.“ Andreas Bergthaler im Interview.

Die Presse: Vor ein paar Tagen habe ich geschrieben, dass in Österreich viele nicht nachvollziehen können, wie es renommierte Wissenschaftler mit ihrer Selbstachtung vereinbaren können, als Feigenblatt für politische Entscheidungen zu dienen, die wissenschaftlichen Grundsätzen widersprechen. Ehrlicherweise dachte ich dabei auch an Sie.

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