Die Rechtspopulistin geht am 24. April in die Stichwahl gegen den amtierenden Präsidenten Emmanuel Macron. Anders als beim Duell vor fünf Jahren hat Le Pen diesmal deutlich bessere Karten in der Hand.
Das französische Wahlvolk hat gesprochen – und es wünscht sich eine Wiederholung. Wie schon bei der Präsidentenkür vor fünf Jahren werden auch diesmal bei der Stichwahl am 24. April Emmanuel Macron und Marine Le Pen gegeneinander antreten. Nach Auszählung von 97 Prozent der zur Wahl registrierten Wähler hat der amtierende Präsident, der sich um eine zweite Amtszeit bewirbt, 27,6 Prozent der Stimmen erhalten, Marine Le Pen zog mit rund 23,4 Prozent in die Stichwahl ein. (Siehe Grafik)
Man hatte zuletzt mit einem eher knappen „Etappensieg“ für Macron gerechnet. Denn seit 2002 mit Jacques Chirac war die Kandidatur eines amtierenden Präsidenten für eine Wiederwahl immer hochkompliziert. Nicolas Sarkozy war gescheitert, François Hollande hatte es gar nicht einmal versucht. Schließlich konnte Macron aber der Favoritenrolle, die er seit Monaten hatte, gerecht werden. Er hat sogar ein besseres Resultat erzielt als im ersten Durchgang von 2017, als er mit 24 Prozent vor Le Pen (damals 21,3 Prozent) vorne lag. Er kann somit mit einer gewissen Zuversicht in die zweite Runde gehen.