Natürlich müssen Gesprächskanäle offen bleiben. Doch während Österreichs Kanzler mit Putin spricht, planen Moskaus Militärs eine verheerende Offensive.
Wladimir Putin und seine Getreuen wissen, wie man beinharte Propaganda macht. Jahrelang verbreitete der Kreml auch im Westen seine Botschaften über Kanäle wie Russia Today und Sputnik – mit höchst fragwürdigen journalistischen Methoden, aber durchaus mit Erfolg. Und die russische Bevölkerung ist jetzt im Ukraine-Krieg einem noch intensiveren Stakkato an Propaganda ausgesetzt als schon bisher: Die Russen sollen glauben, dass die sogenannte spezielle Militäroperation in der Ukraine ein „überlebenswichtiger“ Kampf gegen gefährliche Neonazis sei; dass die Mission nach Plan verlaufe und ein Sieg Russland zu neuer Größe führen werde.
Nebenbei will Putin seinem Volk einreden, dass die Blockade des Landes durch den Westen Risse bekomme – und vor allem die EU-Staaten Schwäche zeigten. Beim Zeichnen dieses Bildes hat Putin am Montag Hilfe aus Österreich erhalten. Und zwar von Bundeskanzler Karl Nehammer.