Dmitrij Medwedjew, als Ex-Präsident und Ex-Premier ein Protegé Putins, ist zum Hardliner mutiert. Er überzieht den Westen mit martialischen Drohungen – zuletzt Schweden und Finnland.
Barack Obama schien heilfroh, dass Dmitrij Medwedjew sein neues Gegenüber im Kreml war. Der frühere Adlatus Wladimir Putins hatte wegen der Beschränkung der Amtszeit gerade quasi die Rollen mit seinem Chef getauscht: Der Vizepremier rückte zum Präsidenten auf, der Präsident übernahm das Amt des Premierministers – wenngleich nur pro forma für vier Jahre, wie sich herausstellen sollte.
Medwedjew spielte von 2008 bis 2012, während der ersten Obama-Periode, Putins Platzhalter. Der US-Präsident versuchte, eine persönliche Beziehung zum neuen Mann an der Spitze Russlands herzustellen. Er führte ihn bei einem Washington-Besuch zum Lunch in das Burger-Restaurant Five Guys aus. Denn Medwedjew galt als Mr. Nice Guy, als das freundliche Gesicht des Putin-Regimes mit moderaten Ansichten, einer Affinität für Popkultur und Bands wie Deep Purple, Pink Floyd, Led Zeppelin oder Black Sabbath.