Otobong Nkangas  Kunst ist eine Elegie auf das Leben und die Erde in Zeiten des Klimakollaps.
Superkunstjahr

Ein Fest in Venedig: 25 Jahre Kunsthaus Bregenz

Sein 25-jähriges Bestehen feiert das Kunsthaus Bregenz im Superkunstjahr mit einem Gastauftritt in Venedig und einer hochaktuellen Two-Woman-Show.

Auf die zwei Pandemie-Jahre blickt Thomas Trummer, Direktor des Kunsthauses Bregenz (KUB), als eine aktive und wichtige Zeit zurück. Da entstand zum einen mit „Unvergessliche Zeit“ buchstäblich aus dem Lockdown heraus im Sommer 2021 eine der eindringlichsten Ausstellungen mit Werken aus der Coronakrise. „Kunst ist nicht systemrelevant, sondern existenzrelevant. Es war uns daher wichtig, aktiv zu bleiben und nicht alles hinunterzufahren“, sagt Trummer, „umso mehr, als man sich an diese Zeit später vor allem über die Bilder und die Kunst erinnern wird.“ Zum anderen stand diese Phase ganz im Zeichen der Vorbereitungen auf das 25-Jahr-Jubiläum des Kunsthauses, das sich vom äußersten Westen aus seit 1997 mit bald 200 Einzelausstellungen und etlichen Gruppenausstellungen auch international als eines der wichtigsten zeitgenössischen Ausstellunghäuser des Landes etabliert hat. Eine Location musste gefunden werden, ein Ausstellungskonzept entworfen werden. Es war Trummer ein Anliegen, in die Kunst zu investieren und einer Kunst mit Aktualitätsbezug Raum zu geben, statt retrospektive Selbstbeschau zu betreiben: „Es geht darum, in der Gegenwart zu denken, um in die Zukunft zu schauen.“


Für eine solche Veranstaltung in einem Superkunstjahr, in dem das Publikum zwischen Venedig-Biennale, documenta, Manifesta und zahlreichen Kunstfestivals dauernd auf Achse ist, einen Außenposten in Venedig zu etablieren, darf als kluger strategischer Schachzug betrachtet werden. Mit der Scuola di San Pasquale, einem ehemaligen Hospiz aus dem 17. Jahrhundert, in einem stillen Winkel neben einem Friedhof und einem Weingarten zwischen Arsenal und San Marco gelegen, wurde ein nachgerade idealer Ausstellungsraum gefunden. „Dieses schlichte Gebäude mit seinem quadratischen Aufbau, den schönen hohen Sälen und dem Licht und der Ruhe, die sie ausstrahlen, hat eine Anmutung, die der des KUB sehr nahekommt“, sagt Thomas Trummer. Er spielt damit an auf die minimalistisch-kristalline Museumsarchitektur in Bregenz mit ihrer milchigen Glasfassade und Würfelform über vier Etagen, die der Schweizer Stararchitekt Peter Zumthor seinerzeit ersonnen hatte und die von den dort ausgestellten Künstlerinnen und Künstlern stets als großartige Herausforderungen angenommen wurde.

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