Gute Argumente sprechen für ein Importverbot russischen Öls, argumentieren heimische Ökonomen in einem offenen Brief an die Regierung. Österreich trage eine besondere Verantwortung, sich für ein Öl-Embargo einzusetzen
Wien. Mit einem offenen Brief wandten sich am Montagabend mehr als 70 heimische Ökonomen an die Bundesregierung und forderten diese auf, sich auf europäischer Ebene für einen Stopp russischen Öls und russischer Ölprodukte einzusetzen. Das sei nicht nur deshalb geboten, weil Österreich ein Öl-Embargo weitaus besser verkraften könne als etwa ein Gas-Embargo. Sondern auch deshalb, weil Österreich als neutrales Land eine besonders große Verantwortung trage, sich für nicht-militärische Antworten auf die russische Invasion der Ukraine einzusetzen.
Öl spielt als Exportgut für Russland ja eine deutlich wichtigere Rolle als Gas. Und weil rund die Hälfte der russischen Öl-Exporte in die EU gehen, würde ein Embargo Russland empfindlich treffen, argumentieren die Initiatoren des offenen Briefs, Michael Landesmann vom Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) und Karl Steiniger, Professor für Klimaökonomik an der Universität Graz.