Wenn die Wirtschaftskammer kurdisch-stämmige Wifi-Trainerinnen nicht abzieht, würden die türkisch-österreichischen Handelsbeziehungen gestoppt. Außerdem soll der Botschafter Kontakte zu türkischen Ultra-Nationalisten pflegen.
Rund um den türkischen Botschafter Kadri Ecvet Tezcan gibt es neue Aufregungen. Die türkische Botschaft übt Druck auf die Wirtschaftskammer aus, damit kurdisch-stämmige Trainerinnen aus dem Wirtschaftsförderungs-Institut entlassen werden. Das bestätigt sich auch in einer WKÖ-internen Mitteilung an Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl, die im Milieu kursiert. Das ergeben Recherchen der Info-Illustrierten "News".
Tezcan-Kontakt zu extremen Nationalisten
In den "News" vorliegenden Mitteilungen heißt es: "Dr. N und Mag. S. berichten von einer Drohung der türkischen Botschaft, österreichische Wirtschaftsmissionen zu
stornieren, wenn die Wirtschaftskammer keine Konsequenzen in o.a. Sache zöge (Abzug von missliebigen angeblich PKK-nahen Trainerinnen)."
Kurdische Wifi-Trainerin entlassen
Der Hintergrund dazu: Der ethnische Beauftragte der Wirtschaftskammer, Sami Akpinar, hatte sich für die Entlassung einer kurdisch-stämmigen Wifi-Trainerin stark gemacht. Sie sei Mitglied der terroristischen Vereinigung PKK, die für die Autonomie der kurdischen Minderheit in der Türkei kämpft, so der Vorwurf der türkischen Botschaft. Das Projekt, in dem die Trainerin arbeitete, wurde gestrichen.
Kontakte zu Ultra-Nationalisten
Der türkische Botschafter, der sich in einem "Presse"-Interview kritisch über die österreichische Integrationspolitik äußerte, pflegt enge Kontakte zu den türkisch-nationalistischen Vereinen. Das zeigt auch ein in "News" veröffentlichtes Foto - es zeigt Tezcan Hand in Hand mit dem Österreich Chef der extrem türkisch-nationalistischen Gruppe "Grauen Wölfe".
(Red.)