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Leiter von Priesterseminar tot aufgefunden

Leiter des Limburger Priesterseminars nach Vorwuerfen tot aufgefunden 10.06.2022, Hessen, Kreis Limburg-Weilburg, Limbur
Leiter des Limburger Priesterseminars nach Vorwuerfen tot aufgefunden 10.06.2022, Hessen, Kreis Limburg-Weilburg, LimburIMAGO/Sascha Ditscher
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Der Regens des Priesterseminars Limburg in Hessen war vor Tagen wegen Vorwürfen „übergriffigen Verhaltens“ von seinem Amt suspendiert worden. Er dürfte Suizid begangen haben.

Der Leiter des Priesterseminars im deutschen Bistum Limburg (Hessen), Christof May, ist tot aufgefunden worden. Das teilte das Bistum am Freitag mit, ohne Details zu nennen. Der 49-jährige Priester war am Mittwoch von Bischof Georg Bätzing im Zusammenhang mit Vorwürfen wegen nicht näher erläuterten „übergriffigen Verhaltens" angehört und danach vorläufig von seinen Ämtern freigestellt worden. Dies sei in der Kirchenordnung so vorgesehen, um die Vorwürfe prüfen und aufklären zu können, hieß es. Das Bistum nannte keine weiteren Details.

Einen Tag später sei der ranghohe Priester dann tot entdeckt worden. Zuvor hatten mehrere Medien unter Berufung auf eine interne E-Mail des Bistums über den Tod des Regens berichtet.

Ein Polizeisprecher bestätigte, dass ein Mann am Donnerstagvormittag tot in der Nähe von Limburg aufgefunden worden sei. Es sei ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet worden. Die Ermittler gehen nach bisherigen Erkenntnissen von Suizid aus.

„Die Geschehnisse erschüttern uns im Bistum Limburg und weit darüber hinaus", teilte das Bistum weiter mit. „Der Tod trifft uns sehr, ruft Bestürzung und Fassungslosigkeit hervor und hinterlässt viele Fragen."

Der aus dem Westerwald stammende Priester sei jahrelang in verantwortungsvollen Ämtern gewesen. Er hatte das Priesterseminar seit 2018 geleitet. Ende 2019 war er außerdem Domkapitular des Bistums geworden. Das Domkapitel ist ein Gremium aus sieben Priestern, das den Bischof bei der Leitung des Bistums unterstützt. Der Limburger Bischof Bätzing ist zugleich Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.

Erst Ende Mai war durch die Beilage der Zeitung „Zeit", „Christ & Welt“, bekannt geworden, dass Bätzing in seinem Bistum einen Pfarrer trotz Vorwürfen sexueller Belästigung befördert hatte, was für Kritik aus der Bischofskonferenz gesorgt hatte.

(APA/DPA)

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